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4300 Stimmen für den Frieden

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Imposant und festlich – so wird es klingen, wenn die mehr als 4300 Sängerinnen und Sänger das bekannte „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel auf dem Domplatz anstimmen. So viele Sänger wie noch nie, vermutet Ulrich Grimpe nach eigenen Recherchen und fügt hinzu: „Das ist weltrekordverdächtig.“ Doch das ist dem Leiter des Referats Kirchenmusik im Bistum Münster nicht wichtig. Er freut sich auf das Gemeinschaftskonzert beim Katholikentag: Mehrere tausend Frauen und Männer aus insgesamt 135 kirchlichen Chören werden am Donnerstag, 10. Mai, um 16 Uhr auf dem Domplatz gemeinsam singen.

Ulrich Grimpe

Ulrich Grimpe, Leiter des Referats Kirchenmusik im Bistum Münster, mit dem Chorheft für die 4300 Sänger und dem Bühnenplan.

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„Peace for the World – Singen für eine friedvolle Welt“ ist das Konzert überschrieben. Für Grimpe passt der Titel: „Das Leitwort ‚Suche Frieden‘ ist aus musikalischer Sicht eine Steilvorlage“, sagt der Chorleiter. Frieden könne aus verschiedenen Perspektiven „besungen“ werden, sehnend, klagend, feierlich oder festlich. „Unabhängig von der jeweiligen Stimmung soll der Friedensbitte Ausdruck verliehen werden“, weiß Grimpe.

Die Gelegenheit zu einem Konzert dieser Größe gibt es nicht oft. Doch wenn, dann wird sie – zuletzt beim Domjubiläum 2014 – gerne angenommen. Immerhin ein Viertel aller kirchlichen Chöre im Bistum wird beim Katholikentag dabei sein: „Das gemeinsame Singen ist für viele ein großartiges Erlebnis“, weiß Kirchenmusiker Grimpe. Die große Sängerzahl stellt ihn und seine Kollegen vor eine logistische Herausforderung: Technisch verstärkt werden lediglich fünf Chöre auf der Bühne – einer pro Bistumsregion. Das meiste aber wird sich vor der Bühne abspielen, wo die Sänger, nach Regionen aufgeteilt, stehen werden. Kirchenmusiker Thomas Kleinhenz aus Lüdinghausen wird die Chöre auf dem Keyboard begleiten, Ulrich Grimpe wird sie dirigieren – auf der Bühne stehend, damit die Sänger auf dem Domplatz ihn gut sehen können. 

Doch nicht nur die Chormitglieder sollen singen, auch die Besucher sind eingeladen, in das ein oder andere Lied miteinzustimmen. „Das Konzert soll den Charakter eines offenen Friedenssingen haben“, erklärt der Kirchenmusiker. Die meisten Chöre proben die Stücke für das Konzert, die Grimpe und seine Kollegen aus den Bistumsregionen in einem Heft zusammengefasst haben, seit dem vergangenem Herbst. Von Musik aus dem 17. Jahrhundert bis zu aktuellen Kompositionen aus diesem Jahr ist alles dabei. Meistens werden alle Chöre gemeinsam singen, bei manchen Liedern hat das Vorbereitungsteam Variationen eingebaut, „damit es nicht langweilig wird“, sagt Grimpe mit einem Schmunzeln. 

Beim Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“ beispielsweise solle wechselseitig gesungen werden – mal die Frauen, mal die Männer, mal die linke, mal die rechte Hälfte. Auch das von Pater Norbert Becker anlässlich des Katholikentages komponierte Stück „Suche Frieden“ steht auf dem Programm. „Das wird allerdings etwas anders als in der Originalfassung klingen“, verrät Grimpe, „mit jazzigen Elementen, die die Dombläser umsetzen werden“. Höhepunkt wird ein weiteres „Halleluja“ sein, dessen Grundmelodie dem Gotteslob entnommen und dann erweitert worden ist. Jede Region starte mit einer Stimme, die sich dann in bis zu vier Stimmen aufteilt. „Am Ende soll ‚Halleluja‘ in 16 Stimmen erklingen“, freut sich Grimpe auf die Uraufführung: „Damit bringen wir das Bistum zum Klingen.“

Ann-Christin Ladermann