Er drückt im Weiteren sein Bedauern darüber aus, das Jubiläum nicht mit den Diakonen feiern zu können. Dabei seien die 50 Jahre vor allem ein Anlass, Dank und Wertschätzung auszudrücken. Die Diakone gäben ihr Zeugnis nicht nur in der Pfarrei, sondern auch im jeweiligen privaten Lebensumfeld und am Arbeitsplatz, und dies „auf Dauer, ein ganzes Leben lang.“
Genn schreibt weiter: „Sie tun dies im kirchlichen Amt, nicht aus eigenem Auftrag und nicht für sich selbst. Sie sind beauftragt für den Dienst am Evangelium und an den Menschen und halten so lebendig, was uns allen in der Kirche von Jesus Christus her aufgetragen ist.“ Ohne diesen Dienst wäre die Kirche ärmer, betont der Bischof, und: „Sie bereichern mit Ihrem Dienst und mit Ihren Fähigkeiten die Sendung der Kirche von Münster.“
Ausdrücklich bezieht Genn in den Dank die Ehefrauen und Familien der Diakone ein. Schließlich dürfe kein Bischof ohne das Einverständnis der Ehefrau einen verheirateten Mann zum Diakon weihen, und der pastorale Dienst als Diakon beeinflusse auch das private Lebensumfeld. Ebenfalls würdigt der Bischof die Verdienste der seit der ersten Diakonenweihe 1970 verstorbenen Diakone und aller, die in den vergangenen Jahrzehnten Diakone ausgebildet, sie in ihrem Dienst unterstützt haben und mit ihnen zusammengearbeitet haben.
Abschließend geht er auf die konkrete Ausformung des diakonischen Amtes und Dienstes ein. „Der erste Ort des Diakons ist an der Seite der Menschen, vor allem derer, die in Not sind und einer Hilfe bedürfen“, unterstreicht Genn. Wie dieser Dienst, unterstützt durch das Weihesakrament, ausgeübt werden kann, ohne den Diakon zu überfordern, darüber hätte er sich gern mit den Diakonen im Rahmen des Jubiläumsfests ausgetauscht. Er hoffe aber, diese Gespräche nachholen zu können, betont der Bischof, und schließt wiederum mit Dank: „Ich danke Ihnen, dass Sie auch unter erschwerten Bedingungen nach Wegen suchen, um den Menschen gerade jetzt zu helfen, wo und wie es notwendig ist. Vieles von dem, was so geschieht, ist nicht selbstverständlich und gerade daher so wertvoll.“
Anke Lucht