70 Kirchenmusiker beschäftigen sich mit Chorgesang und Stimmbildung
Mal lauter, mal leiser, aber auf jeden Fall melodisch ging es in der vergangenen Woche in der Landvolkshochschule (LVHS) in Freckenhorst zu. Rund 70 Kirchenmusiker aus dem ganzen Bistum Münster kamen zusammen, um gemeinsam Chormusik zu erarbeiten.
Im Mittelpunkt der Kirchenmusik-Werkwoche standen mehrstimmiger Chorgesang, Musicalmusik und Stimmbildung. Referenten aus Deutschland und Österreich gaben den Teilnehmern Impulse für die eigene Praxis in den Gemeinden vor Ort und luden ein, Neues auszuprobieren. Ulrich Grimpe, Leiter des Referats Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat (BGV), freute sich über das große Interesse an der Fachtagung, die bereits zum siebten Mal in Freckenhorst stattfand. "Wir versuchen jedes Mal durch die Wahl der Referenten ganz verschiedene musikalische Genres zu bedienen", erklärte er.
So zeigte Prof. Fritz ter Wey aus Aachen vornehmlich Chormusik aus dem skandinavischen Raum. Komponist und Musiker Alfred Hochedlinger aus Österreich legte den Fokus auf Neue geistliche Chormusik und Domkapellmeister Christian Heiß aus Eichstätt stellte eigene Werke für Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre vor. Erstmals erklang auch Musical-Musik. Dazu prä-sentierte Prof. Michael Schmoll aus Wallenhorst mithilfe eines Notensoftwareprogramms die Entstehung eines Musicals – von der Idee bis zur Komposition. Mit kurzen Eigenkompositionen ermutigte Schmoll die Teilnehmer zu eigenen Projekten. Die Regionalkantoren des Bistums Münster boten darüber hinaus weitere Workshops beispielsweise zum „Gotteslob“ oder zur „Musik in der Liturgie“ an. Auch der Arbeitskreis Neues Geistliches Lied (NGL) im Bistum Münster stellte seine Arbeit vor.
"Neben den fachlichen Anregungen stehen auch der Austausch und die gemeinsame Begegnung mit den Kolleginnen und Kollegen im Haupt- und Nebenamt im Vordergrund", erklärte Grimpe. Ein vielfältiges Rahmenprogramm bot neben den gemeinsamen Chorproben die Möglichkeit dazu. So stand beispielsweise ein Gottesdienst in der Jugendkirche effata in Münster auf dem Programm, der musikalisch durch die hauseigene Band gestaltet wurde. Bekannte Gesänge der Gemeinschaft von "Taizé" kamen schließlich bei einer Lichterfeier in der Freckenhorster Stiftskirche zum Einsatz.
Tipps und Anregungen zur praktischen Umsetzung mit dem eigenen Chor – das ist es, was Marlies Hüsemann immer wieder an der Werkwoche reizt. Bereits zum sechsten Mal nahm die Organistin und Kinder- und Jugendchorleiterin aus Werne an der Fachtagung teil. "An einem Tag lernt man hier manchmal drei verschiedene Genres kennen", freute sie sich über die Vielfalt von Chormusik. Auch der Rollenwechsel vom Chorleiter zum Chorsänger sei etwas Besonderes. "Man wird schnell betriebsblind, wenn man ausschließlich als Leiterin vor einem Chor steht", sagte sie. Die Werkwoche ermögliche einen Perspektivwechsel. Premiere war die Woche dagegen für Franziska Storck. Die 24-jährige Studentin lässt sich derzeit in Münster zur Kirchenmusikerin ausbilden und knüpfte in der Woche viele Kontakte: "Ich finde es interessant zu hören, wie andere zur Kirchenmusik gekommen sind", sagte sie. "Hier merkt man, dass wir eine Gemeinschaft sind."
Bildunterschrift: Domkapellmeister Christian Heiß aus Eichstätt studierte mit den Kirchenmusikerinnen und –musikern eigene Werke vor allem für Kinder- und Jugendchöre ein.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 23.10.16
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Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann