72-Stunden-Aktion: Weihbischof Lohmann begeistert vom Engagement

, Kreisdekanat Recklinghausen

Viele Eindrücke sammelte Weihbischof Rolf Lohmann bei einer kleinen Reise durch die Region. Der für das Kreisdekanat Recklinghausen zuständige Weihbischof ließ es sich nicht nehmen, gleich fünf Projekte der 72-Stunden-Aktion zu besuchen. Dabei faszinierte ihn eines besonders: „Es ist toll, wie sich junge Menschen mit so vielen Ideen für soziale Zwecke engagieren.“ 

Die Leiterrunde der Messdiener in St. Antonius hatte zu einem „Eintagesfestival“ für alle Generationen. Mit dabei war auch Weihbischof Rolf Lohmann.

© Bistum Münster

So wie die Leiterrunde der Pfarrei St. Antonius in Herten. Die zwölf Aktiven hatten ein Eintagesfestival für die Menschen in der Stadt auf die Beine gestellt. Eigentlich sollte das Festival für alle Menschen aller Generationen und Nationen ab 14 Uhr auf dem Kirchplatz stattfinden. „Aber bei der Wettervorhersage war klar, dass wir ins Pfarrheim und den Tiöns Koben ausweichen“, berichtete Maria Muhle. Eine weise Entscheidung. Für das leibliche Wohl war mit Cilli sin Carne, Waffeln und Getränken gegen eine Spende gesorgt. Ebenso gab es mit Hüpfburg und einem Mal- und Bastelprogramm auch ein Angebot für die Kleinen. Bis in den Abend hinein konnte Jeder und Jede auf der offenen Bühne seine Talente präsentieren. „Wir möchten Begegnung ermöglichen“, erklärte Pastoralassistent Stephan Orth dem Weihbischof das Anliegen der Aktion. „Das ist ein wunderbares Angebot. Kirche zeigt sich und führt Menschen zusammen“, lobte Lohmann das Engagement.

Die Vorbereitungen für das Charity-Café im Areopag liefen auf Hochtouren, damit sich die Spendendose zugunsten der Tafel gut füllt.

© Bistum Münster

Um Begegnung ging es auch den zahlreichen Jugendlichen, die im Areopag das Chartity-Café, das am Samstag von 10 bis 16 Uhr seine Pforten für alle Interessierten öffnete. Es wurde Teig gerührt, Plätzchen geformt und Kuchen gebacken. Das Areopag-Team hatte es mit einigen Ehrenamtlichen geschafft, viele Jugendliche mit ihrem Projekt anzusprechen. So wie Lara Skiba, die auf einem Flyer von der Aktion gelesen hatte. Die 14-Jährige, die sich in der Pfarrei Liebfrauen als Messdienerin engagiert, hatte direkt zwei Freundinnen mitgebracht, die sie in der Firmvorbereitung kennengelernt hatte. Dafür bekam sie ein dickes Lob von Weihbischof Lohmann: „Das ist klasse, dass ihr als Gefirmte euch direkt hier einsetzt, um ein soziales Projekt zu unterstützen.“ Schließlich gehen alle Erlöse des Cafés an die Tafel. „Wir hatten auch schon eine Führung, bei der wir viel über die Arbeit der Tafel erfahren haben. Nun wissen wir, wofür wir es machen“, sagte Skiba.

In den Regenpausen hieß es in Hochlarmark: Ab an die Schüppen! Auch Weihbischof Rolf Lohmann war mit dabei.

© Bistum Münster

Auf der Rasenfläche hinter der St.-Michael-Kirche in Hochlarmark trotzten die Messdienerinnen und Messdiener dem Wetter. Kleine Regenschauer nahmen sie in Kauf, bei größeren ging es dann doch ins Pfarrheim für eine kleine Pause. Sobald sich wieder die Sonne zeigte hieß es dann: „Ab an die Schüppen!“ Ihr Ziel: Eine Wildblumenwiese zwischen Kirche und Kindergarten. „Das ist ein tolles nachhaltiges Projekt“, lobte Lohmann die Aktiven. Es ist nicht das erste Mal, dass die Messdienerinnen und Messdiener versucht haben, eine Wildblumenwiese anzulegen. „Immer ist irgendetwas passiert, dass es nicht geklappt hat. Einmal ist ein Baucontainer darauf abgestellt worden, ein anderes Mal sind die Kindergartenkinder darüber gelaufen und einmal ist sie einfach gemäht worden“, berichtete ein Leiter lachend. Doch das soll dieses Mal nicht passieren. Dafür wollen die Engagierten sorgen. 

Die Messdienerinnen und Messdiener haben in Marl-Polsum die Streuobstwiese am alten Schachtgelände erreichbar gemacht.

© Messdiener Polsum

Seine Tour führte den Weihbischof weiter nach Marl-Polsum, wo die Leiterrunde gemeinsam mit den Messdienerinnen und Messdienern und in Kooperation mit dem Heimatverein etwas für das Zusammenleben im Dorf und die Nachhaltigkeit gestalten wollte. Dabei ging es darum, eine Streuobstwiese am alten Schachtgelände für die Bürgerinnen und Bürger erreichbar zu machen. Dafür musste eine hölzerne Brücke über einen Bach gebaut werden. Außerdem stellten die Messdienerinnen und Messdiener eine Bank auf und errichteten Insektenhotels. 

Bei „72 Stunden für die Umwelt“ in der Pfarrei St. Sixtus konnte sich Umweltbischof Rolf Lohmann von der Kreativität der Kinder und Jugendlichen beim Bemalen von Leinentaschen überzeugen.

© Bistum Münster

In der Pfarrei St. Sixtus Haltern standen alle Aktionen an diesem Wochenende unter der Überschrift „72 Stunden für die Umwelt“. Ein Thema, das Weihbischof Lohmann als Umweltbeauftragtem der Deutschen Bischofskonferenz besonders am Herzen liegt. Im Gemeindeheim von St. Laurentius besuchte er zwei kleinere Teilprojekte: In der „Müllwerkstatt“ konnten unter anderem kleine Kunstwerke wie Autos oder Segelboote aus alten Plastikflaschen gebastelt werden. Nebenan hatten die Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, nachhaltige Einkaufstaschen aus Jute und Leinen selbst zu bemalen.  

Michaela Kiepe/ Thomas Mollen