72 Stunden im Einsatz für andere

, Bistum Münster, Kreisdekanat Recklinghausen

Ein Fisch aus Bodendeckern, Autoreifen mit Blumenarrangements, Flächen für Wildblumen, ein geschotterter Weg und ein Insektenhotel. Die rund 40 Aktiven der Messdienerschaft Liebfrauen in Recklinghausen haben einiges geschafft. Wo vorher nur Gras bis an die Kirche reichte, schmückt nun ein großes Beet mit verschiedenen Feldern das Areal.

Die Aktiven des Projektes jubeln.

Weihbischof Rolf Lohmann (letzte Reihe rechts) besuchte die Messdienerinnen und Messdiener Liebfrauen, die ein Areal an der Kirche in eine Wildblumenwiese verwandelten.

© Bistum Münster

Seit Donnerstag sind die Messdienerinnen und Messdiener an „ihrer“ Kirche aktiv. „Es war nicht so einfach, die Grasnarbe zu entfernen. Das hat gedauert“, berichtet Messdienerleiterin Anna Schleep. Noch ist einiges zu tun, doch die engagierten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind sich sicher, dass sie ihr Ziel bis Sonntag erreichen. Schließlich soll die neu gestaltete Fläche nach dem Gottesdienst gesegnet werden.

Insgesamt sind Messdienerinnen und Messdiener verschiedener Pfarreien in Recklinghausen mit sechs Projekten vertreten. „Es sind sicherlich mehr als 100 Aktive an unterschiedlichen Standorten im Einsatz“, schätzt Matthias Grammann, Leiter des Jugendcafés Areopag und Koordinator der Messdieneraktionen. Im Suderwicher Freibad haben sie ein Volleyballfeld errichtet, in St. Antonius sind sechs große Outdoor-Spielküchen für die Kindergärten der Pfarrei gebaut worden, in St. Paulus gab es eine Fahrradwerkstatt, in St. Michael/St. Pius haben die Aktiven Hochbeete an einer Kita errichtet, und die Jugendlichen in St. Markus und St. Peter haben ihre Arbeitskraft für den guten Zweck angeboten nach dem Motto „Rent a Messdiener“.

Drei Projekte hat Weihbischof Rolf Lohmann am Samstag besucht. Er zeigte sich beeindruckt von dem Einsatz der jungen Menschen. „Ich habe überall hochengagierte Kinder und Jugendliche getroffen, die sich für andere in den Projekten einsetzen“, lobt Lohmann. Er sei mit ihnen ins Gespräch gekommen und habe viel positives erfahren. „Sie haben von ihren Gruppen erzählt und wie wohl sie sich in den Gemeinden fühlen“, gibt er einige Reaktionen wieder. Häufig würde jungen Menschen vorgeworfen, sie interessierten sich nicht für die Gesellschaft, seien unpolitisch und egoistisch. Er habe ganz andere Erfahrungen gemacht: „Die jungen Menschen bereichern und beleben die Gemeinden. Sie sind präsent und zeigen uns, was Gemeinschaft und Einsatz bedeutet. Wir sollten ernst nehmen, was sie uns zu sagen haben. Das gilt übrigens auch für die ‚Friday-for-future-Bewegung‘.“

Michaela Kiepe