Im vorgeschriebenen Abstand hatten sich zuvor etwa 80 Gäste auf dem Rasen vor der Hauptburg versammelt. Weihbischof Dr. Christoph Hegge, der Mitglied im Kuratorium der Jugendburg, einer Bildungsstätte des Bistums Münster, ist, verlas zu Beginn die Ernennungsurkunde von Bischof Dr. Felix Genn. Meyer ist jetzt geistlicher Leiter der Jugendburg, der bisherige Verwaltungsleiter Bernd Scho wird Geschäftsführer, wie Hegge erklärte. Zudem verstärkt der Burgkaplan als Subsidiar die Seelsorgeteams in der Borkener Propsteigemeinde St. Remigius und in der Pfarrei Christus König.
Die Burg, sagte der Weihbischof in seiner Begrüßung, solle ein Ort sein, „an dem man Erfahrungen mit Gott und miteinander“ machen könne. Deshalb sei man trotz der besonderen Umstände „in Freude und Dankbarkeit“ zusammengekommen.
Diese Umstände nahmen Hegge und Meyer auch in ihrer Dialogpredigt auf. „Jesus selbst ist unser erster Beistand“, betonte der Weihbischof und erinnerte an die Zusage Gottes an einen jeden: „Ich bin an deiner Seite.“
Wie lässt sich in einer solchen Ausnahmesituation auf der Jugendburg arbeiten, fragte Hegge den neuen Burgkaplan. „Ein gewisser Abstand zu Gott ist ganz normal – weil er Gott ist und wir Menschen sind“, fiel Meyer die Antwort nicht schwer. Er zeigte sich überzeugt, dass es gerade in besonderen Zeiten wichtig ist, mit Christus in Beziehung zu bleiben: „Von ihm dürfen wir uns getragen fühlen.“ Aber selbstverständlich hofft er wie das gesamte Team, dass schon bald wieder Jugendliche und junge Erwachsene auf der Jugendburg ihre ganz eigenen Erfahrungen mit Gott und seiner Liebe zu den Menschen machen können. Eine persönliche Bitte hatte der Burgkaplan zum Abschluss: „Nehmt mich und uns alle mit ins Gebet – gerade jetzt.“
Hegge versicherte Ralf Meyer, mit den Herausforderungen seiner Aufgabe nicht allein zu sein. Der Weihbischof ermutigte die Gäste, ein Date mit dem Burgkaplan zu machen – und dabei die Meeple mitzubringen.
Angepasst an die Situation teilten Hegge und Meyer die Kommunion geschützt durch ein Plexiglas-Visier und mit desinfizierten Händen aus. Für die musikalische Begleitung sorgte die Burg-Band aus der Distanz.
Gudrun Niewöhner