Durch eine Ausstellung in der St.-Sixtus-Kirche und einen besonderen Dokumentarfilm erhalten die Menschen im Sudan jetzt ein Gesicht und eine Stimme. „Bis zum 22. März ist zu den Öffnungszeiten unserer Kirche die Ausstellung ‚Re:frame Sudan‘ zu sehen. Die renommierte Fotografin Helena Lea Manhartsberger dokumentiert Geschichten von Frauen unterschiedlicher Generationen und Hintergründe“, berichtet Sommer und fügt hinzu: „Wir sind froh, diese Ausstellung zeigen zu können, denn es gibt wenig Material über die Menschen im Sudan.“ Zudem stelle die Fotografin das Material kostenlos zur Verfügung. „Wir haben die Texte aus dem Englischen übersetzt. Auf den Tafeln finden sich zudem Informationen zum Sudan. Gern kann die Ausstellung auch ausgeliehen werden“, informiert Sommer.
Besonders weist Sommer auf eine weitere Veranstaltung hin: „Wir sind sehr glücklich, dass wir am 7. Dezember in zwei Vorstellungen den Dokumentarfilm ‚Khartoum‘ zeigen können. Er ist unter anderem mit dem Friedensfilmpreis der Berlinale 2025 ausgezeichnet worden.“ Gezeigt wird er um 15 Uhr und 17 Uhr im Lea-Drüppel-Theater. „Der Eintritt ist frei, aber Spenden sind erbeten. Die Tickets müssen online bestellt werden. Wir haben pro Vorstellung nur rund 70 Plätze im Theater zur Verfügung“, erklärt die freie Journalistin. Der Film, der seine Premiere beim Sundance Filmfestival feierte, zeigt das Leben von fünf Menschen aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum. „Allerdings mussten die Filmemacher ihre 2022 begonnenen Dreharbeiten mit dem Ausbruch des Krieges am 15. April 2023 im Exil in Nairobi und Kairo fortsetzen. Mit Traumsequenzen und Animationen fanden sie andere Wege, die Geschichten ihrer Protagonisten weiterzuerzählen. Der Film zeigt nicht Not und Elend, sondern porträtiert Menschen auf eine feine Art“, beschreibt Sommer ihren Eindruck.
Vieles habe sich gefügt, was die Kontakte zur Fotografin der Ausstellung und zum Filmemacher angeht. Beide seien begeistert von der Aktion und unterstützen die Arbeit. „Vor der Eskalation der Bürgerkriegslage Ende Oktober war vielen Menschen die Situation im Sudan nicht bekannt. Nun ist es noch wichtiger geworden, die beiden Organisationen Welthungerhilfe und Ärzte ohne Grenzen in ihrem Engagement vor Ort zu unterstützen.“ Dafür setzt sich Sommer als Koordinatorin gemeinsam mit Kommunikationsdesigner Wolfram Heidenreich, Pfarrer Michael Ostholthoff und Christiane Pinger vom Pastoralbüro St. Sixtus ein. „Aber es gibt viele weitere Menschen, die sich zusammengetan haben, um die Aktion ans Laufen zu bringen. Wir sind mit der Initiative einfach gestartet. Ich hoffe, das macht auch anderen Mut, einfach mal zu beginnen“, sagt Sommer. Die Spendenaktion läuft noch bis Januar 2026.
Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite der Aktion Haltern hilft. Tickets können auf dieser Seite geordert werden.
Michaela Kiepe