Aktionen am St.-Pius-Gymnasium für Misereor und die Ukraine Nothilfe 

, Kreisdekanat Coesfeld

Wenn sie ihr Ziel im Blick haben, gibt es für die Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Klassen des St.-Pius-Gymnasium kein Halten mehr. Kaum erreichen sie die Zufahrt zum Kloster Gerleve, rennen sie los – so wie schon viele Klassen vor ihnen. Denn seit Jahrzehnten gehört der Solidaritätslauf zugunsten des Hilfswerks Misereor in der Fastenzeit zum Programm der beiden Jahrgänge am bischöflichen Gymnasium. Coronabedingt konnte er allerdings in den vergangenen zwei Jahren nicht stattfinden.

Umso motivierter sind die Fünftklässler an diesem Morgen beim Endspurt auf die Klosterkirche zu. Neben dem Banner führen sie erstmals auch zwei Regenbogenfahnen und die ukrainische Fahne als Zeichen von Toleranz und Solidarität mit sich. „Wir sind glücklich, dass wir diese Tradition wieder weiterführen können, auch wenn es für die Fünft- und Sechstklässler vorsichtshalber getrennte Solidaritätsläufe gibt“, erklärt Dr. Michaela Rissing. Die Lehrerin engagiert sich gemeinsam mit dem Team der Schulseelsorge besonders rund um die Fastenaktion des Hilfswerks Misereor, denn das St.-Pius-Gymnasium ist seit 2014 Misereor-Partnerschule, die einzige übrigens im Bistum Münster.

„Solidarität geht“, so lautet passenderweise das Motto des zehn Kilometer langen Gangs von der Schule zum Kloster. Mit ihrer Ankunft in Gerleve haben die Schülerinnen und Schüler die erste Etappe geschafft. Sie stärken sich zunächst mit einem Frühstück bevor es zum Wortgottesdienst in die Klosterkirche geht. Den feiern sie gemeinsam mit Michaela Rissing, Schulseelsorgerin Dr. Melanie Kolm, Marc Dörrich an der Orgel und Benediktinerpater Norbert Bücker. „Wir engagieren uns für Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns“, richtet Michaela Rissing das Wort an die Fünftklässler. Unterstützt werden mit den Spenden Klimaprojekte in Bangladesch und auf den Philippinen, das Patenprojekt der Schule „Butterflies“ in Delhi sowie in diesem Jahr auch Menschen in Ukraine. „Durch euren Einsatz können wir ihnen Hoffnung und Hilfe zukommen lassen. Wir zeigen uns solidarisch mit denen, die mehr Schutz brauchen“, lobt sie das Engagement der Kinder. 

In den vergangenen Wochen war die Klimagerechtigkeit immer wieder Thema im Unterricht. „Eine neunte Klasse hat sich dazu Gedanken gemacht, dass wir über unsere Verhältnisse leben und in anderen Ländern Menschen unter den extremen Wetterlagen leiden. Sie haben eine Doppelstunde für die Jahrgangsstufen fünf und sechs ausgearbeitet“, berichtet Michaela Rissing und fügt hinzu: „Das Konzept ‚Schüler unterrichten Schüler‘ hat wunderbar funktioniert.“ 

Neben der Unterstufe haben sich auch andere Klassen der Schule mit verschiedenen Aktionen beteiligt. Sie haben beispielsweise Plätzchen gebacken und Süßigkeiten verkauft oder Pfandflaschen gesammelt. So kommen in diesem Jahr mehr als 7600 Euro zusammen, die an das Hilfswerk weitergeleitet werden. Zudem kann Michaela Rissing stolze 1120 Euro aus dem Süßigkeitenverkauf der Schülerinnen und Schüler an die Nothilfe Ukraine überweisen. 

Neu ist übrigens die Kooperation der Schule und Misereor mit der Coesfelder Bäckerei Ebbing. „Sie verkaufen bis zum 13. April die Frühlingskruste als ein ‚Solibrot‘. Ein Euro pro Brot geht an die Projekte von Misereor“, berichtet Michaela Rissing glücklich. 

Michaela Kiepe

In der Klosterkirche sitzen vorne viele Schülerinnen und Schüler, die von Pater Norbert am Ambo begrüßt werden.

In der Abteikirche begrüßt Pater Norbert Bücker die Schülerinnen und Schüler zum Wortgottesdienst.

© Bistum Münster