Referentinnen der Tagung waren Anna Hack vom Institut für Theologie und Politik (ITP) der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) und Verena Suchhart-Kroll von der Arbeitsstelle für theologische Genderforschung an der katholischen Fakultät der WWU. Sie informierten und diskutierten unter anderem zu Geschlechterrollen in Gesellschaft und (Schul-)Alltag sowie zu gendersensibler Religionspädagogik.
In seinem Grußwort zur Eröffnung der Tagung führte Dr. Christian Schulte, Leiter der Abteilung Religionspädagogik, ins Thema ein. In der „modernen bundesrepublikanischen Gesellschaft“ scheine „die Geschlechterfrage vordergründig geklärt“ zu sein. Doch: „Mir fällt immer wieder auf, dass es nicht immer leicht zu klären ist, wie die Zuschreibung von Geschlechterkategorien im Hinblick auf Wertigkeiten und Macht genau funktioniert“, sagte Schulte, „die Prozesse sind tief eingeschrieben in Gesellschaft und Kirche, und damit auch in Schule.“
Mit Blick auf den Religionsunterricht stelle sich die Frage, wie Schülerinnen und Schüler Geschlechterzuschreibungen erfahren. Bei der Tagung gelte zu überlegen, was sich aus einer geschlechtersensiblen Perspektive und Haltung für das Leben in Gesellschaft und Kirche ergeben und wie „der im Kern emanzipative Charakter des Christentums für unsere Schülerinnen und Schüler befreiend wirken, ihnen bei der Identitätsbildung zur Seite stehen“ kann.
Anke Lucht
Bildunterschrift: Sie kamen mit Religionslehrerinnen und -lehrern über Geschlechterrollen und deren Auswirkungen ins Gespräch (von links): Christian Schulte, Anna Hack und Verena Suchhart-Kroll. Foto: Bischöfliche Pressestelle / Michaela Kiepe