Dass der Beerdigungsdienst ein besonderer ist, ein Dienst am Toten für die Lebenden, dessen ist sich die 56-Jährige sehr bewusst. Doch eine beeindruckende Ausbildung in wertschätzender und vertrauensvoller Atmosphäre mit mehrtägigen Modulen, Tagesveranstaltungen sowie Eignungsgesprächen verteilt über acht Monate, haben ihr am Ende das Gefühl gegeben, ein gutes Rüstzeug zu haben. Zu den Inhalten gehörte es, sich mit dem eigenen Glauben sowie dem christlichen Verständnis von Tod und Auferstehung auseinanderzusetzen. Ebenso standen rechtliche Grundlagen, der Ablauf von Begräbnisfeiern als auch Rollenspiele, in denen sie sich praktisch auf Trauergespräche und -ansprachen vorbereiten konnten, auf dem Lehrplan. „Es war anstrengend – aber vor allem schön“, zieht Andrea Schulz ein Fazit der Ausbildungszeit.
Wie wichtig die Abschiedsfeier ist, weiß die Mutter zweier erwachsener Söhne durch den Tod ihres Mannes: „Eine gute Erinnerung an diesen Tag gibt Trost.“ Die Auswahl der Lieder und Gebete spielt eine Rolle und natürlich die Ansprache. Andrea Schulz hofft, dass sie den Dienst in ihrem Arbeitsalltag integrieren kann: „Zusammen mit Pastor Martin Limberg und dem Team muss ich abwarten, was zeitlich geht.“ Viel Unterstützung hat sie schon in der Ausbildung von Pastoralreferent Jürgen Schulze Herding bekommen: „Von ihm habe ich viel gelernt“, sagt die Ehrenamtliche mit großer Dankbarkeit.
Die Kraft für ihren Dienst zieht Andrea Schulz auch aus ihrem Glauben: „Ich habe die Zuversicht, dass Gott immer an meiner Seite ist.“ Im Psalm vom guten Hirten findet sie sich wieder.
Viele ihrer Patientinnen und Patienten begleitet die Velenerin über Jahre. Dabei wächst oftmals ein enger Kontakt zu den Familien. Dass sie diese nun, wenn sie es wünschen, auch beim letzten Weg ihrer Angehörigen begleiten darf, findet Andrea Schulz schön. Offiziell eingeführt in ihr neues Amt wird die Velenerin im Vorabendgottesdienst am Samstag, 3. Februar, in der St.-Walburga-Kirche.
Gudrun Niewöhner