
Andreas Feld aus Nordwalde wird am 17. November von Bischof Dr. Felix Genn zum Ständigen Diakon mit Zivilberuf geweiht.
© Bistum MünsterSeit einer gefühlten Ewigkeit schon engagiert sich Andreas Feld in der Kirche. „Ich war Messdiener, habe Ferienlager geleitet und stand 20 Jahre an der Spitze des Pfarreirates“, zählt der verheiratete Fachberater für Bodenbeläge nur einige seiner vielen Ehrenämter auf. An den freien Donnerstagen feiert er zudem seit längerem regelmäßig Wortgottesdienste mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des St.-Augustinus-Altenzentrums.
Vor allem eher organisatorische Aufgaben hat der Nordwalder bislang in seinem katholischen Leben übernommen. „Irgendwann habe ich den Wunsch gespürt, mich inhaltlich stärker mit meinem Glauben auseinanderzusetzen, mehr in die Tiefe zu gehen.“ Er stellte sich selbst die Frage: „Was erwartet Gott von mir?“
Durch den Zuspruch seiner Freunde und Bekannten, von denen einige Priester sind, – und selbstverständlich seiner Frau Petra – fasste Feld den Entschluss, sich für den Vorbereitungskursus auf die Diakonenweihe anzumelden.
Das, was dann kam, war für den 57-Jährigen ein disziplinarischer Kraftakt. Zurück an den Schreibtisch paukte er sich durch den sogenannten Würzburger Fernkurs in Theologie. Nach Feierabend. Begleitet wurde der Fernkurs durch gemeinsame Treffen mit den anderen Weihekandidaten im Institut für Diakonat und pastorale Dienste (IDP) in Münster. An jeweils einem Wochenende im Monat wurden unter anderem diakonische, geistliche und pastorale Themen aufgegriffen.
Die Kandidaten lernten, wie man eine Predigt aufbaut, wie man Gespräche führt und mit der Bibel arbeitet – und welche Dienste Diakone in liturgischen Feiern übernehmen. Das freundschaftliche Zusammensein mit den anderen angehenden Diakonen im Bewerberkreis, der Austausch mit ihnen, all das hat den Nordwalder immer wieder motiviert, weiterzumachen. Auch die Frauen der Weihekandidaten waren an einigen Terminen mit nach Münster eingeladen.
Dankbar ist Andreas Feld, der im Einzelhandel tätig ist und damit auch samstags im Laden steht, dass ihn sein Arbeitgeber genauso unterstützt hat, wie die Kollegen, die für ihn eingesprungen sind: „Ich habe sie vorher gefragt, ob sie sich das vorstellen können.“ Alle haben bis zum Schluss ohne Murren mitgezogen.
Den Menschen auch in schwerer Zeit etwas vom christlichen Glauben und der damit verbundenen Hoffnung zu vermitteln, das sieht der Nordwalder als seinen Auftrag. Trotz Skandalen und schleppendem Reformwillen ist er überzeugt, dass es sich lohnt, in der Kirche zu bleiben: „Die Gemeinschaft ist es, die uns tragen kann.“ Das Lächeln der Bewohner des Seniorenzentrums nach dem Gottesdienst baut ihn beispielsweise auf, sagt Andreas Feld: „Das Lächeln gibt mir Kraft für meinen Weg.“
In seiner Heimatpfarrei St. Dionysius wird der neue Diakon, der in seiner Freizeit auch im Chor singt, weiter in der Seelsorge für Senioren tätig sein und Verbindungsperson zwischen der Pfarrei und dem Augustinushaus sein. So ist es mit Pfarrer Ulrich Schulte Eistrup abgesprochen. Und natürlich wird er auch taufen, beerdigen und bei Trauungen assistieren. Genauso wie Predigtdienste übernehmen. Jedoch alles in dem zeitlichen Umfang, wie es ins berufliche und private Leben des Ehepaars Feld passt. Das hat Bischof Genn im Gespräch mit den beiden vor einigen Wochen ausdrücklich betont.
Offiziell in der Pfarrei vorgestellt wird der neue Diakon am ersten Adventssonntag, 1. Dezember, im Abendgottesdienst um 19 Uhr in der Pfarrkirche. Anschließend gibt es einen Empfang.
Den Gottesdienst, in dem Bischof Genn die Ständigen Diakone durch Gebet und Handauflegen weiht, überträgt das Bistum am 17. November ab 14.30 Uhr im Livestream auf der Homepage unter www.bistum-muenster.de sowie auf seinem Facebook- und YouTube-Kanal.
Gudrun Niewöhner