Anne Mäsing tritt bei Pfarreiratswahl an

"Pax et bonum", zu deutsch: "Frieden und alles Gute", wünscht ein Schild neben der Haustür von Anne Mäsing.

Und irgendwie fasst dieser franziskanische Segensgruß treffend die Motivation zusammen, aus der heraus die 50-Jährige für den Pfarreirat von St. Remigius Borken kandidiert.

"Viele Menschen freuen sich auch heute noch, dass die Kirche sich engagiert und vielseitige Angebote macht, und sie nutzen diese gern. Aber irgendjemand muss solche Angebote eben auch gestalten", sagt sie.

Also gestaltet die Katholikin, und das schon seit Jahren. Zunächst war sie eine Wahlperiode lang einfaches Mitglied des Pfarrgemeinderats, in der zweiten Wahlperiode dann dessen Vorsitzende. "Ob ich den Vorsitz übernehme, da musste ich schon ein wenig überlegen, aber dann war es auch gut so", erinnert sie sich. Mit der Kandidatur für den Pfarreirat, der im November in Borken – wie überall im Bistum Münster – erstmals gewählt werden wird, folgt nun der nächste Schritt.

Die Wurzeln für so viel kontinuierliches Ehrenamt liegen in der Kindheit der Borkenerin. "Ich war schon immer christlich engagiert", erzählt sie, "ich war Messdienerin, Betreuerin im Ferienlager, hab im Jugendchor und später im Emmauschor gesungen." Nahe liegend, dass sie irgendwann gefragt wurde, ob sie nicht für den Pfarrgemeinderat kandidieren wolle – und dass sie, nachdem ihre drei Kinder nicht mehr ganz klein waren, dazu "Ja" sagte.

Möglichkeiten, das Gemeindeleben mitzugestalten, fand sie in dem Gremium und drum herum bald und reichlich. Von Anfang an bis heute gehört Anne Mäsing dem Ausschuss an, der sich um das Casa-Philipp-Neri-Begegnungszentrum in Borken kümmert und die dortigen Angebote mit kirchlichen Inhalten organisiert. Unabhängig vom Pfarrgemeinderat ist sie Kommunionhelferin, bereitet Familiengottesdienste vor und singt nach wie vor im Emmauschor.

Und dann eben der Vorsitz im Pfarrgemeinderat. Die damit verbundene Sitzungsarbeit und -leitung schrecken Anne Mäsing weniger als viele Ehrenamtliche, denn sie kennt sie aus ihrem Berufsalltag in der Borkener Kreisverwaltung. "Ich bin eher die Organisatorische als die Visionärin", beschreibt sie sich selbst.Die Arbeit im Pfarrgemeinderat organisiert sie wegen dessen Vielfalt mit besonderer Freude: "Wir sind ein relativ großer Pfarrgemeinderat, und darin finden sich zum Glück viele Talente oder Charismen, wie es im Pastoralplan heißt."

Pastoralplan ist das Stichwort, das ihr Ehrenamt künftig prägen wird. Denn die Erstellung lokaler Pastoralpläne als Leitlinien für Seelsorge und Gemeindeleben vor Ort gibt das Bistum den Pfarreiräten für die nächsten Jahre als Aufgabe mit auf den Weg. Dafür braucht es engagierte Mitglieder. Umso mehr freut sich Anne Mäsing, "dass viele weitermachen wollen und ihre Erfahrungen uns erhalten bleiben."

Ergänzend wünscht sich die Vorsitzende natürlich neue Mitglieder. Interessierten macht sie Mut: "Man braucht nur ab und zu ein paar Ideen, ein paar Kontakte und die Bereitschaft, mitzumachen." Vor dem zeitlichen Aufwand brauche niemand zurückzuschrecken: "Das ist absolut machbar und meist frei einteilbar."

Ausdrücklich ruft die Pfarrgemeinderatsvorsitzende deshalb zur Kandidatur auf und dazu, ihr und den übrigen Pfarrgemeinderatsmitgliedern in Frage kommende Kandidaten und Kandidatinnen vorzuschlagen. "Dieses Ehrenamt ist eine gute Möglichkeit, dem Gemeindeleben die Ausrichtung zu geben, die man sich wünscht. Denn Kirche sind wir", wirbt sie.

Dass sich diese Einsicht wieder stärker durchsetzt, ist Anne Mäsings wichtigster Wunsch für die Zukunft von St. Remigius. "Bei uns passiert ganz viel im Kleinen, in den einzelnen Gruppen, aber das Gemeinsame bleibt in so einer großen Pfarrgemeinde oft auf der Strecke", meint sie angesichts der rund 18.000 Gemeindemitglieder. Dem Wir-Gefühl unter ihnen will sie sich in den kommenden Jahren neben dem Pastoralplan besonders widmen. Vielleicht wird dann nicht immer Raum für den Wunsch nach "Entschleunigung" sein, wie er auf einem Bild in Anne Mäsings Wohnzimmer dargestellt ist – aber für "pax et bonum" ganz bestimmt.

Informationen zu den Pfarreiratswahlen gibt es im Internet unter www.pgrwahl.de.

Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de