Antonius Kerkhoff startet als neuer Leiter der Akademie Franz Hitze Haus
Das Fahrrad steht bereit. Die ersten Wege zu seinem neuen Arbeitsplatz hat Antonius Kerkhoff damit bereits zurückgelegt. "Ich kenne mich in Münster noch gut aus, obwohl sich seit meiner Studienzeit einiges geändert hat", sagt der 59-Jährige lächelnd.
Viel internationaler und lebendiger wirke die Stadt auf ihn – ein Grund mehr, warum sich Kerkhoff auf seine Aufgabe freut. Als neuer Direktor der Akademie Franz Hitze Haus ist ihm gerade diese Offenheit wichtig. Sie soll sich im Miteinander der Menschen und im Programm der Bildungseinrichtung des Bistums Münster wiederfinden.
Mit dem Umzug ins Münsterland kehrt Kerkhoff in seine Heimat zurück. Von klein auf engagierte sich der gebürtige Ramsdorfer in der kirchlichen Jugendarbeit, war als Messdiener und Gruppenleiter aktiv, arbeitete in der Pfarrbücherei und leistete seinen Zivildienst im örtlichen Pfarrheim. Den Wunsch, stärker inhaltlich zu arbeiten, verwirklichte er mit dem Studium der Theologie und Pädagogik. Der praktischen Tätigkeit widmete er auch während dieser Phase viel Zeit, ob im Arbeitskreis Jugend und Liturgie des Bistums, bei der Durchführung "Tage religiöser Orientierung" der Schulabteilung oder bei Workshops an der damaligen Katholischen Akademie für Jugendfragen. "Mich aktiv einzubringen und dabei Kirche aus verschiedenen Perspektiven zu erleben war mir schon immer wichtig", blickt er zurück.
Nach Stationen in der Erwachsenenbildung im Erzbistum Köln und als Leiter eines Bildungswerkes in Solingen-Remscheid und später in Wuppertal übernahm Kerkhoff 2009 die Leitung des ASG Bildungsforums (Arbeitsgemeinschaft für Sozialpädagogik und Gesellschaftsbildung e.V.) in Düsseldorf. Sieben Jahre war er in der Einrichtung im Rheinland als alleiniger Vorstand verantwortlich, nun bleiben ihm weitere sieben Jahre "zum Gestalten, zum Programm machen", wie er sagt. Mit der neuen Aufgabe tritt er die Nachfolge von Prof. Dr. Thomas Sternberg an, der die Akademie 28 Jahre geleitet hat. Kerkhoff will daran anknüpfen und gleichzeitig eigene Akzente setzen. "Mir ist sicherlich vieles wichtig, was auch meinem Vorgänger wichtig war", sagt er und hebt mit dem Angebot von interdisziplinären Foren und Studientagen die offene und dialogische Struktur der Akademie hervor. Eigene Akzente will er beispielsweise im Bereich der Kunstausstellungen setzen. "Ich sehe die Akademie als Teil der Münsteraner Stadtgesellschaft, die mit einem profilierten Programm und durch die Vernetzung mit gesellschaftlichen Akteuren, Berufsgruppen und Institutionen in diese hineinwirken kann", betont er.
Ideen für neue Formate bringt der 59-Jährige mit, auch aufgrund seiner langjährigen Erfahrung in der Erwachsenenbildung und Medienarbeit. Doch erst einmal steht das Kennenlernen im Vordergrund. "Ich komme als Lernender in die Einrichtung, der das Team und das Publikum des Franz-Hitze-Hauses kennenlernen möchte", sagt er. Einige Schwerpunkte, die in der kommenden Zeit das Programm der Einrichtung prägen werden, sieht er dennoch schon: "Für den ganzen Bereich der Nachhaltigkeit und der Bewahrung der Schöpfung hat Papst Franziskus mit seinem päpstlichen Schreiben ‚Laudato Si‘ eine tolle Vorlage gegeben", erklärt er. Eine Vorreiterrolle nehme das Haus schon jetzt beim Thema Hospizarbeit ein: "Begleitung am Lebensende ist etwas, was mich schon immer beschäftigt hat und was auch im Franz-Hitze-Haus sicherlich weiterhin eine wichtige Rolle spielt", sagt Kerkhoff, der Anfang der 1990er Jahre die Hospizarbeit in Solingen durch Qualifizierungsangebote mitbegleitete.
Egal ob gesellschaftliche, politische oder kulturelle Veranstaltungen: "Für mich zählen das Subjekt und die Achtung des Einzelnen", betont der neue Direktor, "das muss sich auch in der Kultur und im Programm des Hauses wiederspiegeln." Dabei sei wie bisher auch ein kirchenfernes Publikum ausdrücklich willkommen. "Menschen unterschiedlichen Glaubens, unterschiedlicher Weltanschauung sollen sich hier auf Augenhöhe begegnen können; gleichzeitig wollen wir sie aber auch mit unseren, mit christlichen Werten in Kontakt bringen", sagt er.
Die Einladung zum Dialog steht – Kerkhoff freut sich darauf, diesen Dialog mit Mitarbeitern und Besuchern der Akademie zu führen. "Für mich ist das Franz-Hitze-Haus, vor allem die schöne große Aula, so ein bisschen das Wohnzimmer des Bistums", sagt er lächelnd. "Jetzt bin ich ein Teil davon und darf diesen Raum mitgestalten."
Bildunterschrift: Ab November leitet Antonius Kerkhoff die Akademie Franz Hitze Haus in Münster.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 26.10.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann