Bachfest zu Pfingsten in Münster

, Stadtdekanat Münster

Seine Musik füllt in diesen adventlichen Tagen wieder viele Kirchen. Doch auch über das bekannte Weihnachtsoratorium hinaus begeistern Johann Sebastian Bachs Melodien mehr als 300 Jahre nach seinem Tod. Dem deutschen Musiker zu Ehren, der als einer der wichtigen Komponisten in der Geschichte der Musik gilt, findet jährlich das Bachfest statt. Für 2024 erhielt Münster den Zuschlag für das 98. Bachfest, das vom 17. bis 26. Mai in Münster gefeiert wird und unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst steht. 

60 Veranstaltungen für das Bachfest hat das Organisationsteam, bestehend aus (von links) Alexander Lauer, Domkapellmeister am St.-Paulus-Dom; Konrad Paul, Kreiskantor und Kantor an der Apostelkirche; Dr. Susanne Schulte, Leiterin der GWK, sowie Golo Berg, Chefdirigent des Sinfonieorchesters, konzipiert.

© Bistum Münster

„Wir freuen uns auf ein charaktervolles und einmaliges Bachfest“, kündigt Dr. Christfried Brödel, Vorstandsvorsitzender der Bachgesellschaft mit Sitz in Leipzig, an. Bei einem Besuch in der Domstadt habe er die musikalische Tradition Münsters kennenlernen dürfen. Er freue sich, dass mit Münster nach Detmold 2013 nun wieder eine Stadt im Westen des Landes Gastgeber für das Bachfest rund um Pfingsten sein darf. 

Veranstaltet wird das Festival von der Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit (GWK) in Kooperation mit dem katholischen Bistum Münster, dem evangelischen Kirchenkreis Münster und dem Sinfonieorchester Münster. „Pfingsten ist das Fest der Inspiration“, ist sich die vierköpfige künstlerische Leitung einig. Ein umfangreiches Programm mit 60 Veranstaltungen für zehn Tage haben sich Dr. Susanne Schulte, Leiterin der GWK, Alexander Lauer, Domkapellmeister am St.-Paulus-Dom, Konrad Paul, Kreiskantor und Kantor an der Apostelkirche, sowie Golo Berg, Chefdirigent des Sinfonieorchesters, überlegt.

„Die Musik Bachs zieht fast jeden an“, beobachtet Alexander Lauer immer wieder. Auch wenn der Komponist von Martin Luther geprägt gewesen sei und einen protestantischen Hintergrund mitgebracht habe, sei die Kirchenmusik in Deutschland längst ökumenisch aufgestellt. „Bach ist auch aus der katholischen Liturgie nicht mehr wegzudenken“, betont Lauer. 

Das Programm bietet Vertrautes und Neues an verschiedenen Orten in der Stadt: Neben Konzerten gibt es zahlreiche Gottesdienste, insgesamt vier Uraufführungen sowie neue Formate, darunter „After.Work.Bach“ mit Kurzkonzerten in der Clemenskirche und „Bach.Fragen“, wo grundlegende Fragen zu musikalischen Begriffen des Barock geklärt werden können. Eröffnet wird das Bachfest am Freitag, 17. Mai, um 18 Uhr im St.-Paulus-Dom mit der Uraufführung von „PfingstFeuer“, einem Oratorium von Stefan Heucke aus seiner neuen „Kantate vom Feuer“ und Musik von Bach, unter anderem mit dem Sinfonieorchester Münster. Ebenfalls uraufgeführt werden die Markuspassion von Heucke am Pfingstmontag, 20. Mai, um 19.30 Uhr in der Apostelkirche sowie ein für Münster konzipiertes Oratorium „Elias für Kinder“, aufgeführt von der Dommusik am St.-Paulus-Dom. 

In den Fokus setzt das Kuratoren-Team mit der Sparte „Bach.Oranje“ die Niederlande. Sie präsentiert international renommierte Ensembles und Produktionen aus dem Nachbarland, das eine vielfältige Bach-Tradition vorweisen kann. So führen zum Beispiel das Den Haager Opernlabel „Opera2Day“ und die Nederlandse Bachvereniging im Theater Münster „J.S.Bach – Die Apokalypse“ auf. Die Oper, „die Bach nie geschrieben hat“, wie der Untertitel offenbart, erzählt mit Musik von Bach und Panos Iliopoulos die alt-münstersche Geschichte des Gewaltregimes der „Wiedertäufer“. 

Gefördert wird das Bachfest in Münster von der Stadt Münster, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, der Stiftung der Sparkasse Münsterland Ost, der LWL Kulturstiftung, dem RKP-Regionales Kulturprogramm des Landes NRW, den Freunden und Förderern des Sinfonieorchesters Münster, der evangelischen Apostel-Kirchengemeinde, der Neuen Bachgesellschaft und der Kunststiftung NRW. Was letztere überzeugt hat, erklärte Präsident Prof. Thomas Sternberg: „Es ist die Mischung aus überregionaler Bedeutung, hoher Qualität, innovativer Programmplanung und dem Bezug mit Gegenwartsmusik, die uns zur Förderung veranlasst.“

Auf das Bachfest hin führt das Vorprogramm „Basso Continuo“ vom 10. bis 25 März mit rund 60 Konzerten regionaler Chöre und Ensembles in Münster und im Münsterland. 

Der Vorverkauf der Tickets für das Bachfest beginnt am Montag, 11. Dezember. Weitere Infos gibt es im Internet auf www.bachfest-muenster.de

Ann-Christin Ladermann

 

Hier geht´s zum Programm mit den 20 Highlights des Bachfestes.