Das Kreisdekanat Wesel hatte am 12. Mai die Gelegenheit, sich den Besuchern des Katholikentags zu präsentieren. „Hippeland und Gönne Kant“ hatten die Organisatoren die rund 90-minütige Veranstaltung überschrieben, bei der Kreisdekanatsgeschäftsführer Wolfgang Kürten zunächst die beiden Begriffe erläutern musste. „Hippe wurden früher Ziegen genannt, sozusagen die Kühe des kleinen Mannes. Und die ,Gönne Kant‘ ist die falsche Rheinseite – wobei das immer im Auge des Betrachters liegt.“
Ein solcher Betrachter ist Christian Behrens aus Moers, der bei seinen Radtouren quer über den Niederrhein nicht nur viele Fotos geschossen, sondern auch Lieder und Gedichte geschrieben hat. Einige davon gab er auf der Bühne zum Besten, wobei er bewies, dass er nicht nur mit Worten, sondern auch mit Bällen jonglieren kann. „Warste schon in Aldekerk? Warste schon in Winnekendonk?“, fragte er singend. Musikalisch wurde das Programm außerdem durch das Akkordeon-Orchester Veen gestaltet.
Über die Arbeit des Ehrenamtes sprach Kus unter anderem mit Dr. Peter Hahnen, dem Leiter des Geistlichen und Kulturellen Zentrums Kloster Kamp, der ein Glas Honig vom Kamper Berg mitgebracht hatte. Launig erzählte er die Geschichte des ehemaligen Klosters, das vor 16 Jahren von den letzten Mönchen verlassen wurde. Dennoch: „Segen und Andacht haben dort weiterhin ihren Platz“, betonte Dechant Karl Josef Rieger, „an jedem 13. im Monat feiern wir eine Segensandacht – übrigens auch für die nicht so frommen Besucher“, sagte er lächelnd. Mit 33.000 Menschen, die die Angebote des Zentrums jährlich annehmen, sei es „ein Leuchtturm am Niederrhein.“
Zur letzten Gesprächsrunde lud Kus nicht nur Vertreterinnen und Vertreter der Emmaus-Bewegung Sonsbeck, des Cari-Treffs Kamp-Lintfort und der Fazenda da Esperanca Xanten auf die Bühne ein, sondern auch Weihbischof Rolf Lohmann. Der lobte, wie vielfältig das Kreisdekanat Wesel und wie stark das soziale Engagement dort sei. „All‘ diese Organisationen erfüllen den Auftrag, bei den Menschen zu sein, die in Not sind“, sagte er. „Ihr Engagement ist der große Schatz der Kirche.“
Christian Breuer