Bessere Erreichbarkeit

, Stadtdekanat Münster

Die Telefonseelsorge Münster spürt ein wachsendes Interesse an der Beratung per Mail. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Jahresbericht für 2017 hervor. 1115 Mails wurden im vergangenen Jahr zwischen 148 Ratsuchenden und den ehrenamtlichen Beraterinnen und Beratern gewechselt.

Die Verantwortlichen der Telefonseelsorge legen in ihrer mittlerweile fast 46-jährigen Geschichte großen Wert auf eine gute und qualifizierte Ausbildung der späteren Berater. Gut 200 Stunden verbringen die bis zu 14 Teilnehmenden in einer Ausbildungsgruppe. Bislang werden die Ausbildungsteilnehmenden ausschließlich für die Gespräche am Telefon ausgebildet. Nach ein- bis zweijähriger Praxis am Telefon können interessierte Berater eine spezifische Ausbildung für die Mailberatung anschließen. 

In den vergangenen Jahren hat sich der Bedarf Ratsuchender, die sich über das Mailportal an die Telefonseelsorge wenden, deutlich erhöht. „Wir kommen dem Versprechen, eine Erstmail innerhalb von 48 Stunden zu beantworten, kaum nach“, schreiben die Verantwortlichen im Jahresbericht. Vorteil der Mailberatung sei für die Ratsuchenden die noch größere Anonymität. Die schriftliche Äußerung entbehre der Stimme. Und: Über die Mailberatung könne ein Prozess der individuellen Begleitung entstehen. „Anders als am Telefon (technisch) möglich, können Ratsuchende über einen längeren Zeitraum mit ein- und derselben Seelsorgerin oder dem Seelsorger in Kontakt sein, manchmal bis zu einem Jahr.“ 

Im vergangenen Jahr hat es darüber hinaus technische Veränderungen bei der Telefonseelsorge Münster gegeben. „Oft mussten unsere Ehrenamtlichen hören, wie schwer es sei, durchzukommen“, erklärt Rita Hülskemper, Leiterin der Telefonseelsorge Münster. Seit Anfang Oktober seien die bundesweit einheitlichen Rufnummern der Telefonseelsorge nun so geschaltet, dass die Anrufenden – gleich ob sie über Festnetz oder Handynetz anrufen – regional zugeordnet werden. Für die Ratsuchenden aus der Stadt Münster, den Kreisen Coesfeld, Steinfurt, Warendorf und dem nördlichen Kreis Borken bedeute dies, dass sie direkt zur Telefonseelsorge Münster geleitet werden. 

Die Ratsuchenden träfen so am anderen Ende des Telefons auf Menschen aus ihrer Region. Sollte eine weitere Beratung notwendig sein, gebe es eine Helferdatei, die mehr als 800 Kontaktdaten von Einrichtungen und Institutionen aus der Region umfasse. Auch für die Ehrenamtlichen habe sich durch die Regionalisierung etwas verändert: Der Anteil der Seelsorge- und Beratungsgespräche habe sich um mehr als ein Drittel erhöht. Die ernsthaften Gespräche ließen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertvolle Erfahrungen machen und unterstützten ihre persönliche Motivation, unentgeltlich und freiwillig ihre Zeit für andere Menschen in Krisen- und Notsituationen zu investieren. 

Weitere Informationen gibt es im Jahresbericht 2017, der im Internet unter www.telefonseelsorge-muenster.de abrufbar ist.