Beste Facharbeiten in Religion bei Wettbewerb ausgezeichnet

, Bistum Münster, Stadtdekanat Münster

Welche Vorstellung haben Kinder im Grundschulalter von Gott? Mit dieser Frage hat sich Jana Birkefeld in ihrer Facharbeit im Fach Katholische Religionslehre beschäftigt. Die Schülerin des Leibniz Gymnasiums in Dortmund hat ihre Arbeit unter die Überschrift „Welche Vorstellung haben Kinder im Grundschulalter von Gott? – Vergleich mit Hermann Schulzes ‚Ein Apfel für den lieben Gott‘“ gesetzt und damit den ersten Platz des ökumenischen Facharbeitswettbewerbs belegt.

Noah Kortmann (3. Platz), Luisa Walcher (2. Platz) und Jana Birkefeld (1. Platz) (von links) sind die Ausgezeichneten des diesjährigen Facharbeitswettbewerbs Religionslehre.

© Bischöfliche Pressestelle / Sarah Stöber

Bei einer Feierstunde in Münster am 26. Juni erfuhren Jana Birkefeld, die Zweitplatzierte Luisa Walcher vom Maria-Sibylla-Merian-Gymnasium in Telgte und der Drittplatzierte Noah Kortmann, Schüler der Bischöflichen Maria Montessori Gesamtschule Krefeld, von ihrem Erfolg. Ausgeschrieben hatten den Wettbewerb das katholische Bistum Münster, die evangelische Kirche von Westfalen, die Akademie Franz Hitze Haus sowie die Katholisch-Theologische und die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Münster in Zusammenarbeit mit der Bezirksregierung Münster.

„Die Arbeit besticht durch eine klare Gedankenführung, großes wissenschaftliches Engagement und ein feines religionsdidaktisches Gespür“ – mit diesen Worten würdigte die Jury, bestehend aus Lukas Billermann, Annika Freyhoff, Johannes Frenz und Yannick Selke, allesamt von der Katholisch-Theologischen Fakultät, die Siegerarbeit. Jana Birkefeld hatte anhand des Kinderbuchs „Ein Apfel für den lieben Gott“ von Hermann Schulze das Gottesbild von Grundschulkindern und dessen mögliche Weiterentwicklung untersucht. Mit einer aufwändigen empirischen Studie mit Schülerinnen und Schülern ermittelte sie, dass die Kinder sich mit der Gottesvorstellung der Hauptfigur identifizieren, darüber hinaus das Buch aber auch zum Nachdenken und Weiterdenken anregt. Das Buch befähigt die Kinder nachweislich, ihre eigene Vorstellung von Gott besser auszudrücken und zu vertiefen.

Die Facharbeit der Zweitplatzierte Luisa Walcher widmete sich der Frage „Welchen Effekt hatte die Corona-Krise auf die Bedeutung von Religion und Verschwörungstheorien?“. Die Jury bescheinigte der Schülerin aus Ostbevern „eine sehr stringente, umfangreiche und bereichernde Arbeit.“ Ausgehend von einem persönlichen Erlebnis näherte sich Walcher der Thematik in theoretischer Form und mit einer umfangreichen Online-Studie. Im Fazit fasste sie die Relevanz für ihre persönliche Lebenswelt zusammen.

Auf die Spurensuche von Religion in Joanne K. Rowlings magischen Vorstellungswelten machte sich Noah Kortmannt. In seiner Arbeit verglich der Krefelder Motive aus den Harry Potter Büchern mit der Bibel. Dabei entdeckte er zahlreiche theologische Spuren in der Zauberwelt, hielt aber zugleich die Balance zu kirchlicher Kritik an den Werken. „Es ist zu wünschen, dass Noah Kortmann diesen Fragen weiterhin Raum geben wird und seine gekonnte theologische Spurensuche nicht mit dieser Arbeit endet“, fasste Yannik Selke die Beurteilung der Jury zusammen.

Dr. Johannes Sabel, Direktor der Akademie Franz Hitze Haus, freute sich über die Vielfalt der Facharbeiten: „Ihr habt etwas verstanden, dass die Rede von Gott sich in der Welt, zwischen Umweltorganisationen, Liebesfilmen, Harry Potter, der Corona-Pandemie, Jugendlichen und Kinderbüchern zu bewähren hat.“ Er dankte den Teilnehmenden für ihre „authentische, frische und gesellschaftssensible Theologie.“

Bischöfliche Pressestelle / Sarah Stöber