In Münster gibt es eine Gruppe von jungen Menschen, die sich aktiv für das Projekt einsetzt. „Wir sind überwältigt von der hohen Spendensumme und allen Spendern sowie dem Domkapitel sehr dankbar“, freute sich Annika Brinkert, die sich für den Verein engagiert. Irmgard von Spee, die selbst ein Jahr in Kolumbien gelebt hat, ergänzt: „Das Geld kommt zu hundert Prozent unseren jungen Kolumbianern zugute, die teils aus sehr armen Familien kommen. Durch finanzielle und ideelle Förderung brechen wir den Teufelskreis und ermöglichen ihnen und ihren Familien nachhaltig eine Perspektive.“
Mit ihrem Titel „Zeit für Frieden…“ hatten die Geistlichen Themenabende in den vergangenen Wochen auf den 101. Deutschen Katholikentag hingewiesen, der vom 9. bis 13. Mai unter dem Leitwort „Suche Frieden“ in Münster stattfindet. Einen Bezug zur Friedensthematik entdeckten die Verantwortlichen von „Lazos de amistad“ auch in ihrer Arbeit. Der Kolumbianer Cristian Ramirez beispielsweise studiert Gesang in Münster, hat das Projekt kennengelernt und engagiert sich nun ehrenamtlich: „Nicht alle haben so gute Bildungschancen wie ich. Kolumbien ist durch jahrzehntelangen Bürgerkrieg gezeichnet und befindet sich gerade in einem schwierigen Friedensprozess, in dem die sozialen Probleme immer eine große Rolle spielen. Ohne zusätzliche Unterstützung wird es für viele schwierig. Kolumbien hat nach Syrien weltweit die meisten Binnenflüchtlinge.“
Dompropst Schulte hatte das Projekt im Vorfeld der Geistlichen Themenabende ausgewählt: „Ich finde es großartig, dass hier junge Menschen aus Deutschland junge Menschen in Kolumbien in den Blick nehmen und die Frage der Bildung im Vordergrund steht. Denn wenn sich Menschen bilden können, dann können sie ihr Leben gestalten und haben die Möglichkeit, auch andere mithineinzunehmen.“ Dass die Situation in Kolumbien gerade ein aktuelles Thema ist, zeigt der geplante Besuch des kolumbianischen Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträger Juan Manuel Santos auf dem Katholikentag am Donnerstag, 10. Mai. „Wir hoffen, dass Kolumbien weiter im Blick bleibt. Wir sind weiterhin auf Spenden angewiesen und versuchen, einen kleinen Beitrag für die Entwicklung Kolumbiens zu leisten. Unsere Hilfe kommt den Menschen unmittelbar zugute, wir haben engen Kontakt und fördern sehr individuell mit unseren Partnern vor Ort“, erklärt der Vorsitzende des Partnerschaftsprojekts, Alexander Sieler.
Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten gibt es im Internet unter www.lazosdeamistad.de, Spendenkonto: DE95 4625 1590 0001 0040 27.