Sara Wiese und Bernd Theilmann nahmen stellvertretend für über 600 Betroffene die Studie entgegen.
© Bistum Münster/Achim PohlGuten Tag.
Bernd Theilmann und ich nehmen Ihre Studie als zwei Betroffene von insgesamt über 600 Betroffenen entgegen. Einige von ihnen sind jetzt mit dabei. Gleichwohl vertreten wir nicht immer die gleiche Meinung. In der gestrigen Präsentation für die Betroffenen gab es sehr wohl auch einige kritische Anmerkungen an Ihre Arbeit und Ihre Ergebnisformulierungen.
Dennoch erlaube ich mir an dieser Stelle für viele Betroffene zu sprechen, wenn ich Ihnen, dem Forschungsteam, „Danke“ sage. Danke für diesen Meilenstein Verbrechen, Vertuscher und Täter beim Namen zu nennen und auch die systemischen Strukturen in den Blick zu nehmen. Sie, Herr Großbölting, sagten kürzlich in einem Interview auf die Frage, was die bitterste Erkenntnis war, ich zitiere „… der Skandal im Skandal, die Vertuschungsaktivitäten von Seiten der Bistumsleitung…“ Zitat Ende. Das halte ich persönlich für eine wichtige Aussage. Denn dieses bedeutet, dass auch bekannt ist, dass dieser Skandal im Skandal weitere Taten der sexualisierten Gewalt ermöglicht und geduldet hat und das Leid der Betroffenen bewusst in Kauf genommen wurde.
Mit Ihrer Studie haben Sie mit der Aufklärung begonnen, uns das Hellfeld, also die Spitze des Eisbergs gezeigt. Damit haben Sie eine Grundlage zur weiteren Aufklärung und im besten Fall zur Aufarbeitung erschaffen. Dafür bin ich Ihnen dankbar und erhoffe vorsichtig, dass diese insbesondere vom Bistum mit der selben Ernsthaftigkeit und Zuverlässigkeit genutzt wird, wie Sie die Mitarbeiter*innen des Bistums während Ihrer Studie wahrgenommen haben.
Vielen Dank