Bischöfliche Hildegardisschule führt BYOD ein

, Stadtdekanat Münster

Nicht nur über Medien sprechen, sondern sie auch nutzen: Das ist die Devise an der Hildegardisschule in Münster. Seit acht Jahren gibt es an dem bischöflichen Berufskolleg sogenannte IPad-Klassen und auch die technische Ausstattung passt: „In allen Klassen gibt es einen Beamer, eine Dokumentenkamera und Apple-TV, ein Großteil der Lehrkräfte arbeitet schon mit IPads“, berichtet Peter Garmann, stellvertretender Schulleiter. Ab dem kommenden Schuljahr soll sich das auf die Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 20/21 neu zur Hildegardisschule kommen, ausweiten. „Bring your own device“ (deutsch: „Bring dein eigenes Gerät mit“) heißt das Konzept, kurz BYOD, das zuerst in der Wirtschaft genutzt wurde und mittlerweile an Schulen eingesetzt wird. Als erstes Berufskolleg in Münster sollen die Schüler in der Schule mit ihren eigenen digitalen Endgeräten arbeiten.

„Digitale Medien werden heute überall eingesetzt“, erklärt Meinolf Bömelburg, Leiter der Fachoberschule. Zusammen mit zwei Kollegen hat er die Umsetzung des Konzeptes seit mehreren Monaten geplant. „Wir kommen damit der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler entgegen, wenn sie auch in der Schule ihre Geräte nutzen können, die sie im Alltag verwenden.“ Außerdem ist er sich sicher: Kreativität mit digitalen Medien, ein reflektierter Einsatz mit Tablet und Co., diese Medienkompetenzen bringen viele Vorteile für den späteren Berufsalltag mit sich. „Eine Schule wird ihrem Bildungsauftrag heute auch durch den Einsatz von digitalen Medien gerecht.“

Eine wichtige Voraussetzung für die Umsetzung des Konzepts ist die gute Arbeitsstruktur, die der Schulträger mit der Bistumsplattform „schulbistum“ bietet. Seit vielen Jahren wird mit dem System gearbeitet, in dem jede Klasse ihren digitalen „Raum“ hat und per Mail, Messenger oder Chat kommuniziert. Lehrende und Lernende können Dateien bearbeiten und ablegen. Es gibt eine Konferenzfunktion, außerdem können Schultermine koordiniert sowie Geräte und Räume verwaltet werden.

Damit alle Schüler unabhängig von der finanziellen Situation eigene mobile Endgeräte nutzen können, bietet die Hildegardisschule verschiedene Optionen an. Schüler, die bereits eigene Geräte besitzen, können diese im Unterricht verwenden. „Auf etwa ein Drittel trifft das schon jetzt zu“, sagt Garmann. Soll ein eigenes Gerät angeschafft werden, gibt es die Möglichkeit eines Zuschusses, außerdem können Geräte geleast werden. Zudem stellt das bischöfliche Berufskolleg Leihgeräte zur Verfügung – 150 IPads hat die Schule beantragt. „Wir haben jährlich etwa 300 bis 400 neue Schülerinnen und Schüler, wir sind überzeugt, dass über diese verschiedenen Wege alle mit einem digitalen Endgeräte versorgt sind oder werden“, versichert der stellvertretende Schulleiter. Perspektivisch soll das BYOD nach spätestens drei Jahren in allen Klassen umgesetzt sein. „Dann wollen wir eine komplett digitalisierte Schule sein.“

Auf dem Weg der Entscheidung seien alle mitgenommen worden: Ausführlich wurde das Konzept in der Schulkonferenz vorgestellt, an der unter anderem Elternvertreter, Schüler und die Schulvertretung teilnehmen. Auch die Lehrerinnen und Lehrer wurden gefragt. „Das Kollegium hat sich einstimmig dafür ausgesprochen“, freut sich Bömelburg. Damit ein reibungsloser Unterricht stattfinden kann, sind neben der Ausstattung mit Geräten auch Fortbildungen für Lehrer, aber auch für Schüler geplant.

Ann-Christin Ladermann

Bildunterschrift: Ab dem kommenden Schuljahr sollen die neuen Schülerinnen und Schüler der Hildegardisschule im Unterricht ihr eigenes digitales Endgerät verwenden. (Foto: Hildegardisschule)