Bischof dankt Diözesanratsmitgliedern in letzter Sitzung

, Bistum Münster

Zum letzten Mal in der aktuellen Besetzung hat am 1. April der Diözesanrat des Bistum Münster getagt. Die Tagung in der Akademie Franz Hitze Haus war die letzte der laufenden Amtsperiode, die 2018 begonnen hatte. Auf der Tagesordnung standen unter anderem Informationen über laufende Prozesse im Bistum sowie der Umgang mit den Empfehlungen der Arbeitsgruppe, die für das Bistum die Rückmeldungen der Gläubigen zum weltweiten Synodalen Weg zusammengefasst hatte. Diese Zusammenfassung überreichten für die Arbeitsgruppe Susanne Deusch und Kerstin Stegemann an Bischof Dr. Felix Genn. Er wird sie an den Vatikan weitergeben.

 

 

Kerstin Stegemann (links) und Susanne Deusch übergeben die Rückmeldungen in Papierform an Bischof Felix Genn. Im Hintergrund ist das Logo der Weltsynode zu erkennen.

Rückmeldungen zur Zukunft der Kirche, die in die Weltsynode einfließen sollen, übergaben Kerstin Stegemann (links) und Susanne Deusch an Bischof Felix Genn.

© Bistum Münster

Papst Franziskus hatte im Vorfeld der von ihm initiierten Weltsynode, die bis Herbst 2023 läuft, eingeladen, sich zu zehn Fragen zur Zukunft der Kirche zu äußern. Im Bistum Münster war das über eine Internetseite sowie bei einem digitalen Hearing möglich.

Zu den zentralen Rückmeldungen zählten auf thematischer Ebene mehr Zuhören und keine Ausgrenzungen mehr; mehr Geschlechtergerechtigkeit und weniger Hindernisse für Ökumene sowie der Aufbau der künftigen pastoralen Räume weniger von den Strukturen und mehr von den Menschen und ihren Bedürfnissen her. Auf der strukturellen Ebene wurden mehr Mitwirkungsrechte und weniger Macht für Priester ebenso gewünscht wie die Schaffung von Foren für Auseinandersetzung und Dialog, die Nutzung zeitgemäßer Kommunikationswege, eine Evaluation der Gremienstruktur auf allen Ebenen sowie das Zulassen von mehr Vielfalt.

Einzeln und in kleinen Gruppen warfen die Mitglieder des Diözesanrats bei der von Moderator Dr. Frank Möllmann geleiteten Sitzung einen Rückblick auf die auslaufende Amtsperiode. Dabei ging es um inhaltliche Erreichtes oder Offengebliebenes ebenso wie um die Art und Weise der Arbeit und der Zusammenarbeit.

Bischof Genn dankte den Gremienmitgliedern für ihren ehrenamtlichen Einsatz. „Sie alle sind in vielen Gremien, Vereinen und Verbänden engagiert, und Sie schenken Ihre Zeit zusätzlich noch mehrmals im Jahr hierfür“, sagte er. Ihre Arbeit im Diözesanrat habe manches bewirkt, versicherte der Bischof den scheidenden Mitgliedern. „Da passiert oft mehr, als Sie vielleicht ahnen, ich nehme sehr viel aus diesen Sitzungen mit, und vieles von dem, was ich tue und entscheide, bekommt dadurch eine andere und eigene Akzentuierung“, betonte Genn den Charakter des Diözesanrats als wichtigstes Beratungsgremium des Bischofs.

In ihrem abschließenden Impuls sagte Susanne Deusch als stellvertretende Moderatorin: „Die vergangenen vier Jahre waren geprägt von den Zeichen der Zeit. Veränderung war das prägende Wort. Veränderungen zu gestalten ist eine Herausforderung und zugleich eine verantwortungsvolle Aufgabe.“ Bei einem solchen Gestaltungsprozess könne der sprichwörtliche Blick in die Glaskugel hilfreich sein, nicht im Sinne einer Prophezeiung, sondern weil man dadurch einen anderen Blick bekomme, die Perspektive wechsele. „So können wir im Vertrauten Neues entdecken und mit Geduld, Mut und Gottvertrauen gestalten“, sagte Deusch. Zur Erinnerung an diese Gedanken und die gemeinsame Zeit erhielten alle eine kleine Glaskugel geschenkt.

Der Diözesanrat ist das oberste synodale Mitwirkungsgremium. Durch ihn nehmen die Gläubigen des Bistums an dessen Leitung durch den Bischof teil. Aus den vielen Feldern kirchlicher Arbeit kommen hier Vertreterinnen und Vertreter zusammen, um an den zentralen Entscheidungen im Bistum mitzuwirken und den Bischof zu beraten.

Anke Lucht