Bischof Dr. Felix Genn unterzeichnete den Diözesanpastoralplan

Einen neuen Pastoralplan für das Bistum Münster hat Bischof Dr. Felix Genn in Kraft gesetzt. Im Rahmen einer Feierstunde vor Beginn der Diözesanratssitzung am Freitag (1. März 2013) im Franz-Hitze-Haus in Münster unterzeichnete der Bischof das Dokument, das eine zeitgemäße Seelsorge beschreibt.

Der Diözesanpastoralplan soll Menschen im Bistum Münster motivieren, unter veränderten Bedingungen gemeinsam mit anderen Menschen in einer lebendigen Beziehung mit Jesus Christus zu leben.

"Mit diesem Tag findet eine über zweijährige Arbeit ihren Abschluss", freute sich Bischof Genn vor den Mitgliedern des Diözesanrats sowie Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die an dem ersten Entwurf des Pastoralplans mitgewirkt haben. "Wir haben jetzt ein Papier, das in den Gemeinden vor Ort umgesetzt werden muss, und ich habe die Hoffnung, dass dieses Papier nicht nur einfach Papier bleibt", sagte der Bischof.

Dabei blickte der Bischof auch auf den Beginn seiner Zeit als Bischof von Münster zurück. "Mir war es zunächst wichtig, Strukturen zu festigen", sagte er. Dabei sei aber immer auch die Frage gestellt worden: "Was sind die inhaltlichen Fragen, mit denen wir uns auseinander setzen müssen?" Dies hätte zu vielen Diskussionen im Diözesanrat oder auch in den Gemeinden geführt – Diskussionen, die auch viel Kraft gekostet hätten.

Ausgehend von der Emmaus-Erzählung als biblisches Leitwort der Pastoral formuliert der neue Plan Ziele und Optionen, um die Begabungen, Charismen und Fähigkeiten aller Getauften und Gefirmten zu fördern und eine einladende Kirche zu ermöglichen.

"Der Pastoralplan zeigt, wie wertvoll es ist, als Getaufte und Gefirmte miteinander auf das zu hören, was der Geist Gottes uns für heute sagen will. Wo haben wir Kräfte und Gaben, um die Kirche vor Ort zu bilden?", so Bischof Felix Genn. Er dankte in der Feierstunde allen, die in den vergangenen zwei Jahren in Arbeitsgruppen, Gremien und Räten an der Entstehung des Diözesanpastoralplans mitgewirkt haben, namentlich Pater Manfred Kollig, der als Leiter der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat Münster den Verlauf zur Erarbeitung des Pastoralplans begleitetet hatte.

Im Franz-Hitze-Haus war Aufbruchstimmung spürbar, die Ruth Gerdes, Dorothea Große-Frintrop und Hugo Uebbing, Mitglieder des Diözesanrats, in Worte fassten. "Wir müssen uns die Lebensbedingungen und Sozialräume vor Ort anschauen und dann handeln", erklärte Ruth Gerdes aus Haltern. Sie hofft, mit der Verbindlichkeit des Pastoralplans eine bessere Verknüpfung der unterschiedlichen Ebenen im Bistum zu erreichen. "Ich hoffe auf ein Wir-Gefühl in der Kirche des Bistums", sagte Gerdes.

Hugo Uebbing aus Rees hat im Religionsunterricht bereits den Pastoralplan mit Schülerinnen und Schülern besprochen, die erstaunt reagiert hätten. Durch den Pastoralplan zeige sich, so die Schüler, die Kirche als hörende und nicht als lehrende Kirche. Dies, so Uebbing, sei auch der einzig richtige Weg: "Denn es ist immer schwierig, Menschen mitzunehmen, wenn etwas von oben aufgesetzt wird."

Das Bild von der hörenden Kirche nahm auch Dorothea Große-Frintrop aus Münster auf. "Kirche muss wahrnehmen, wie die Menschen leben und ihnen nicht immer sagen, wie sie zu leben haben", so die Münsteranerin. Für sie bedeutet dieser Pastoralplan einen Perspektivwechsel, der sich auch in der Wahrnehmung des Ehrenamtes widerspiegeln müsse. "In der Kirche wird Ehrenamt oft noch immer mit billiger Arbeitskraft gleichgesetzt. Wir müssen im Ehrenamt sehen, wo sich Menschen mit ihren Fähigkeiten einbringen möchten", erklärte Große-Frintrop.

Letztlich, darin waren sich alle Beteiligten im Franz-Hitze-Haus einig, werde es darauf ankommen, ob es gelingt, diesen Pastoralplan auf der Ebene der Gemeinden umzusetzen. So sollen die Pfarreiräte, die im November gewählt werden, auf der Basis des Diözesanpastoralplans lokale Pastoralpläne erarbeiten und umsetzen.

Hierzu wird Bischof Genn alle neugewählten Pfarreiräte am 22. März 2014 nach Münster einladen. Bereits am 16. April dieses Jahres wird der Bischof den Diözesanpastoralplan mit den leitenden Pfarrern diskutieren.

Foto: Michael Bönte
Text: Pressestelle
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de