Bischof Felix Genn eröffnet Ida-Woche in Herzfeld

, Kreisdekanat Warendorf

„Wir sind aufgefordert, nicht nur Traditionen zu bewahren, sondern das Feuer und die Freude, von denen die heilige Ida erfüllt war, weitertragen.“ Dazu hat Münsters Bischof Dr. Felix Genn bei der Eröffnung der traditionellen Ida- und Heimatwoche in Herzfeld am 4. September aufgerufen. „Ich wünsche mir, dass die Menschen die Erfahrung machen, dass sich in uns, die wir getauft sind, Himmel und Erde berühren“, griff er bei dem feierlichen Gottesdienst in der Basilika das Wallfahrtsmotto „Himmel und Erde berühren“ auf. An der Eröffnung, die musikalisch vom Ida-Chor Herzfeld und dem Bläsercorps des Hegerings Herzfeld-Lippborg unter der Gesamtleitung von Basilikaorganist Jörg Bücker gestaltet wurde, nahmen unter anderem Pfarrer Jochen Kosmann sowie Ulrich Liehr, Pfarrer der benachbarten Pfarrei Jesus Christus Lippetal, teil. 

In seiner Predigt betonte Bischof Genn: „Das Feuer der heiligen Ida ist bis heute nicht erloschen.“

© Bistum Münster

Obwohl sie vor vielen Jahrhunderten gelebt habe, sei die heilige Ida bis heute gegenwärtig. „Sie war eine Person, die in ihrem Leben ein besonderes Zeugnis für die Kraft des Evangeliums gegeben hat“, fasste Bischof Genn in seiner Predigt zusammen. Sie habe Jesus und seine Botschaft als das Kostbarste in ihrem Leben entdeckt, selbst als sie als Witwe ein ganz anderes Leben habe führen müssen als vorher. „Das hat gezündet“, sagte der Bischof. Bis heute sei das Feuer, das von der ersten Heiligen in Westfalen ausgehe, nicht erloschen. Pilgerinnen und Pilger, ob einzeln oder in Gruppen, suchten das Grab der heiligen Ida auf, um ihr Leid, ihre Sorgen und Nöte abzulegen. „Sie kommen mit Irdischem zu ihr und stellen fest, dass sich an diesem Ort Himmel und Erde berühren“, so Genn. 

Der Bischof verglich die Heilige mit einem Stein, der beim Berühren der Wasseroberfläche immer weitere Kreise zieht. Weil Ida aus dem Evangelium heraus gelebt habe, habe sie ein Netzwerk bilden können, das immer größer geworden sei und bis heute fortlebe. „Auch hier zeigt sich die Verbindung zum Himmel und zur Erde“, erklärte der Bischof, bleibe doch immer ein Rest, den die Menschen nicht vermögen können. „Immer wieder höre ich den Satz: ‚Das bekommen wir hin.‘ Aber wir schaffen nicht alles. Wir können zwar die Welt vernetzen, aber wir schaffen es nicht, einen Krieg zu beenden oder alle an Krebs Erkrankten zu heilen“, verdeutlichte Genn. Wichtig sei das Vertrauen und die Hoffnung: „Die Pilgerinnen und Pilger, die zur heiligen Ida kommen, leben aus der Hoffnung und dem Vertrauen, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist, dass sich in Christus, dem Auferstandenen, Himmel und Erde berühren.“

Im Anschluss an den Gottesdienst segnete Bischof Genn die erste Station des neuen Ida-Auen-Wegs, der aufgrund von Bauverzögerungen erst in den kommenden Tagen fertiggestellt werden kann. Der neue Gedenkweg führt durch die Lippeauen und macht unter dem Motto „Idas Spuren erspüren“ den Lebensweg der heiligen Ida von Herzfeld erlebbar. Die sechs Stationen, deren Design Martina Dörfler von der Agentur „freistil*“ aus Werl entwickelt hat, zieren Bilder mit Motiven aus dem Leben der Heiligen. Die Route verläuft auf der Strecke des alten Kreuzwegs und führt, beginnend am Ida-Pavillon neben dem Bertgerus-Kindergarten, entlang der Lippe und in die Nähe der Stelle, an der Ida vor mehr als 1200 Jahren den Fluss überquerte.

Ann-Christin Ladermann

 

Bischof Genn inzensiert, also beräuchert den Ida-Schrein mit Weihrauch.

Nach der Erhebung des Ida-Schreins aus der Krypta inzensierte, also beräucherte Bischof Genn diesen mit Weihrauch.

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