„Es ist für mich immer wieder eine Freude in Kevelaer zu sein“, begrüßte er die zahlreichen Gläubigen in der Basilika. „Als Weihbischof von Trier habe ich erstmals Kevelaer kennen gelernt.“ Und schnell in sein Herz geschlossen, wie er zugab. Denn „ich bin Kevelaer und den Pilgern so dankbar für die vielen Gebete, die hier zusammen kommen.“
In seiner Predigt zu Christi Himmelfahrt schlug der Bischof den Bogen vom hohen christlichen Feiertag hin zum bodenständigen Vatertag, wie er in vielen Familien gefeiert wird. „Viele verbinden den Himmelfahrtstag damit“, weiß der Bischof. Aber er findet diese Verbindung nicht so weit hergeholt oder gar zu profan, denn: „Christi Himmelfahrt bedeutet doch nichts anderes, als dass Christus in den Himmel aufgefahren ist. Das bedeutet doch: Er ist beim Vater! Bei seinem und unseren Vater“, betonte Genn, der den Begriff Himmelfahrt mit dem Begriff Entgrenzung gleich setzte. „Die Entgrenzung lässt den Tag universal, für alle erreichbar werden. Jesus ist beim Vater: hier, in Alaska, in Kalkutta und in Kevelaer. Entgrenzung bedeutet aber auch: Nicht nur zu allen Orten, sondern auch durch alle Zeiten hindurch.“
Die außerordentliche Nähe zur verehrten Gottesmutter, die in Kevelaer besonders zu spüren sei, gebe dem Tag Christi Himmelfahrt eine weitere Bedeutung. „Erst durch die Gottesmutter konnte Jesus Mensch werden und in Raum und Zeit hinein treten.“ Maria, so betonte es Bischof Genn, sei auch heute immer noch gleich aktuell und brauche kein Update. „Mit ihrem weiten Kleid, wie sie in Kevealer dargestellt wird, ist sie Sinnbild für den offenen Himmel, der alle willkommen heißt.“
Anke Gellert-Helpenstein