Mit Bezug auf den biblischen ersten Petrusbrief benannte der Bischof die „geschwisterliche Liebe, Barmherzigkeit, Demut“ und die Suche nach Frieden als zentrale christliche Werte. Der Grundauftrag des Journalismus sei, „der Wahrheit zu dienen“. Davon spreche schon eines der ersten Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils, das Dekret über die Sozialen Kommunikationsmittel. Die Menschen seien bei allem, was sie tun, angewiesen auf die Begleitung und Unterstützung Gottes. Darum sei es gut, den Segen auch zu erbitten für die Orte, „wo wir arbeiten“. Der Bischof besprengte die Räume des Neubaus mit Weihwasser und erbat den Segen auch für die Kunden und Geschäftspartner der Unternehmen und „für alle, denen Sie etwas über die Medien vermitteln“.
David Rönker, Geschäftsführer der Unternehmen im „Dialog Medien Haus“, sagte, der Neubau mit seinen offen gestalteten, modernen Büroflächen stehe „für Miteinander statt Nebeneinander, für Aufbruch statt Weiter-So“. Das gelte für alle Firmen, die in den neuen Räumen arbeiten. Die Kirche müsse sich den Herausforderungen der Säkularisierung der Gesellschaft stellen – und die Medien der Herausforderung der Digitalisierung. Kirche+Leben habe diesen Schritt bereits getan und sich erfolgreich mit einem weit über die Bistumsgrenzen hinaus renommierten tagesaktuellen Online-Magazin im Internet etabliert.
Der Geschäftsführer rief die Christen zum Einsatz für „Maß und Mitte“ auf: „Als Christen dürfen wir nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft auseinanderdriftet, dass rechtsextremistische Tendenzen sich manifestieren und unsere Demokratie sowie die Soziale Marktwirtschaft ausgehöhlt werden“. Mit den Publikationen, Dienstleistungen und Reise-Angeboten des Hauses „werden wir immerwährend dafür eintreten, dass Mitmenschlichkeit die Basis für unser Business bildet“.
Der Neubau liegt hinter der profanierten Bonifatiuskirche. Dort hatten bis Ende 2022 die Kirche+Leben-Redaktion, Dialogverlag und Kampanile ihren Sitz. Die Dialog-Medien-Unternehmensgruppe hatte das Gebäude an den Kreisverband Münster des Deutschen Roten Kreuzes verkauft.
Das neue „Dialog Medien Haus“ hat drei Etagen. Im Erdgeschoss und im ersten Stock sind jeweils rund 550 Quadratmeter offene Büroflächen mit insgesamt knapp 50 Arbeitsplätzen entstanden. Im zweiten Obergeschoss, einem aufgesetzten Staffelgeschoss mit 420 Quadratmetern, sind drei Wohnungen entstanden, die bereits vermietet werden konnten.
Die Unternehmen im „Dialog Medien Haus“, die sämtlich privatwirtschaftlich arbeiten, haben den Neubau mit Unterstützung der Darlehnskasse Münster (DKM) selbstständig finanziert. Das Haus wurde von „Varwick Architektur“ aus Steinfurt konzipiert. Geschäftsführer Martin Varwick hob hervor: „Entstanden ist ein Gebäude, das nicht nur nachhaltig, sondern nahezu energieautark ist – beheizt mit einer Erdwärmepumpe, mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung und Stromerzeugung über eine Photovoltaik-Anlage.“
Philipp Krüger, Geschäftsführer von „TON Objekteinrichtungen“ aus Münster, sagte, Ziel sei es gewesen, ein flexibles Gebäude zu schaffen, in dem „der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt steht“. Krüger verwies auf die Anforderungen des digitalen, mobilen und vernetzten Arbeitens. In den Räumen solle eine Gemeinschaft und ein Umfeld entstehen, in dem die Mitarbeitenden sich wohlfühlen.
Entstanden sind offene Großraumbüros mit ergonomisch anpassbaren Büromöbeln und wohnlichen Arbeitswelten aus Sesseln, Sofas und Stehleuchten. Zudem ermöglichen so genannte schallisolierte „Cubes“ diskrete Gespräche etwa für Interviews. Auf allen Ebenen schaffen große, hohe Holztische eine entspannte Mahl-Atmosphäre in Gemeinschaft abseits des Arbeitstrubels. Bodentiefe Fenster sowie zahlreiche Balkone und Terrassenbereiche öffnen die Büros in die ebenfalls neu angelegte Gartenanlage, zu der auch ein Brunnen gehört.
Text: Dialog-Medien Münster