„Die Mission als Treffpunkt und Ort der Begegnung und Begleitung ist für uns und unsere Kinder und Enkel sehr wichtig“, betonten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim gemeinsamen Gespräch. „Hier können wir nicht nur unsere ursprüngliche Muttersprache sprechen, sondern auch unsere Kultur und Bräuche in unserer Mentalität pflegen.“ Für Familien, die neu aus Italien nach Deutschland kommen, um hier zu leben und zu arbeiten, sei die Mission meist die erste Anlaufstelle. Bischof Genn zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Gläubigen aus Italien und ihrer Nachfahren und ermutigte sie: „Wir wollen, dass Sie hier bei uns bleiben und werden Sie weiterhin unterstützen.“
In seiner Predigt beim anschließenden Gottesdienst griff der Bischof Gedanken aus dem Korintherbrief über die Bedeutung der Liebe auf: „Es macht Menschen nachweislich krank, wenn sie keine Liebe erfahren.“ Die Liebe sei mehr als ein oberflächliches Gefühl, sie habe verschiedene Dimensionen der Zuwendung, des Angenommenseins, der Begleitung in allen Lebenslagen. Dies käme auch in den Angeboten der Italienischen Mission zum Tragen: „Sie sind füreinander da und unterstützen einander in Ihrer Kultur und in Ihren Bräuchen“, verdeutlichte er. Die Liebe brauche eine Quelle: Jesus Christus. Dies sei der Glaube, der auch an die nachfolgenden Generationen weiterzugeben sei. „Als Bistum wollen wir Ihnen eine Heimat geben, die aus diesem Glauben lebt, weil wir in Christus alle verbunden sind – gleich welcher Herkunft und Nationalität. Ich bitte Sie zum Schluss, wie Sie es von Papa Francesco kennen: Betet für mich.“
Weil der Bischofsbesuch aufgrund der Corona-Situation nicht wie geplant mit einem großen Fest der Begegnung verbunden werden konnte, nahm Genn schon jetzt die Einladung zum 60-jährigen Jubiläum der Italienischen Mission im Jahr 2024 an.
Mit seinen Pastoralbesuchen möchte Bischof Genn Kultur und Riten der Gemeinden und Missionen anderer Muttersprache kennenlernen. Ihr Anteil im Bistum Münster beträgt etwa 13 Prozent, die Mitglieder der Gemeinden kommen aus mehr als 40 Herkunftsländern. Pastorale Angebote und die Feier der Liturgie finden in 18 Muttersprachen an über 70 Kirchorten statt.
Begleitet wird Genn dabei vom emeritierten Münsteraner Weihbischof Dieter Geerlings, Bischöflicher Beauftragter für die Seelsorge für Katholiken anderer Muttersprachen, sowie von Franz-Thomas Sonka, der das gleichnamige Referat im Bischöflichen Generalvikariat leitet.