Bischof Genn besuchte „Garten der Religionen“ und Gemeinden im Vest

, Kreisdekanat Recklinghausen

Mehr als 3000 Besucherinnen und Besucher haben inzwischen an Führungen durch den „Garten der Religionen“ hinter der St.-Franziskus-Kirche in Stuckenbusch teilgenommen. Nun gehört Bischof Dr. Felix Genn auch dazu. Mit großer Freude begrüßten ihn zahlreiche haupt- und ehrenamtlich Aktive sowie Weihbischof Rolf Lohmann und Kreisdechant Karl Kemper auf dem Gelände des ehemaligen Klostergartens. „Ich bin heute im Kreisdekanat Recklinghausen unterwegs, um unterschiedliche pastorale Kontexte kennenzulernen. Der ‚Garten der Religionen‘ ist ein Ort, an dem Kirche lebendig ist“, erklärte Genn den Hintergrund seines Besuchs.

„Mit der Eröffnung im Oktober 2019 haben wir einen Ort der Begegnung und des Dialogs geschaffen, damit Menschen unterschiedlicher Religionen in Frieden leben und sich verstehen“, begrüßte Bernhard Lübbering, emeritierter Pfarrer und Initiator des Gartens, den Bischof. Realisiert wurde das interreligiöse Angebot durch zahlreiche Spenden und unter anderem eine finanzielle Unterstützung des Bistums. „Dafür möchten wir uns bedanken“, sagte Lübbering. Bevor er den Bischof durch den „Garten der Religionen“ führte, machte er deutlich, wieviel Ehrenamtliche sich engagieren. „Da sind die Mitglieder des Förderverein, die Männer und Frauen, die die Gruppen durch den Garten führen, und nicht zuletzt die Krippenbauerinnen und -bauer, die den Garten pflegen“, stellte er einige Anwesende vor. Zudem sei der Garten ein außerschulischer Lernort. „Irmin Brocker führt als pädagogische Fachkraft nicht nur Schulklassen und Gruppen mit jungen Menschen durch das Angebot, sondern bietet auch Fortbildungen beispielsweise für Lehrerinnen und Lehrer an. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst an junge Menschen wenden, damit die Basis für ein interreligiöses Miteinander wächst“, ist Lübbering überzeugt. 

Bei dem Rundgang erläuterte der Initiator dem Bischof das Konzept und die einzelnen Stationen, die für das Judentum, das Christentum, den Islam, den Buddhismus, den Hinduismus und für Andersglaubende stehen. „Die sechs gleich großen Steinstelen sind mit einer Edelstahlplatte versehen, in der sich der Himmel widerspiegelt. Fünf der sechs Säulen stehen für eine Religion und sind mit einem besonderen Impulswort versehen, mit dem die Menschen etwas anfangen können. Die sechste Stele steht für alle, die sich keiner organisierten Religion angehörig fühlen“, informierte Lübbering. 

Bernhard Lübbering (links) und Irmin Brocker (rechts) erläuterten Bischof Felix Genn die Station „Spiel des Lebens“ am Anfang des „Gartens der Religionen“.

© Bistum Münster

Den Abschluss des Rundgangs bildet die Friedensglocke. „So wie sich der Klang der Glocke verbreitet, so soll sich auch der Frieden ausbreiten“, erklärte Lübbering. Und der Bischof fügte mit Blick auf die vergangenen Landratswahlen im thüringischen Kreis Sonneberg hinzu: „Dies ist ein wichtiger Ort, an dem ein Dialog zwischen den Menschen und Religionen stattfindet. Ein Ort der Verständigung in einer multikulturell geprägten Stadt, in der Menschen mit Migrationshintergrund versuchen, eine neue Heimat zu finden. Dieser Dialog ist für das friedliche Zusammenleben wichtig. Ich danke Ihnen allen, dass Sie sich dafür einsetzen, dass das möglich ist.“

Nach dem Besuch im „Garten der Religionen“ traf sich Genn mit Mitgliedern der Gemeindeleitung am Kirchort St. Pius in Recklinghausen. Das fünfköpfige Team, das in enger Absprache mit dem Gemeinderat Entscheidungen trifft, die nicht lange warten können, und Impulse für die pastorale Arbeit im Stadtteil Hochlarmark setzt, berichtete ihm von der Zusammenarbeit. 

Weiter ging es nach Herten. Zunächst traf sich Genn mit Pfarrer Norbert Urbic in der St.-Martinus-Kirche in Herten-Westerholt und anschließend mit Carl Otto Graf von Westerholt zu einem Gespräch. Zum Abschluss führte ihn der Weg nach Marl. Pfarrer Marius Mirt, der gemeinsam mit Pastoralreferent Benedikt Stelthove die Pfarrei Heilige Edith Stein leitet, begrüßte den Bischof. Sie tauschten sich über die ersten Erfahrungen des neuen Leitungsmodells aus bevor sie gemeinsam mit der Gemeinde in der St.-Bartholomäus-Kirche einen Gottesdienst feierten. 

Michaela Kiepe