Bischof Genn eröffnet Initiative für den Priesterberuf

"Es braucht Menschen, die andere ermutigen, sich vom Wort Gottes treffen zu lassen": Mit diesem Aufruf, sensibel zu sein für geistliche Berufungen, hat Bischof Dr. Felix Genn im St.-Paulus-Dom in Münster am 7. Mai eine Initiative für den Priesterberuf eröffnet.

Die einjährige Initiative des Bistums Münster startete anlässlich des Weltgebetstags um geistliche Berufungen, der jedes Jahr am vierten Ostersonntag begangen wird. Im Anschluss an das Vespergebet kam der Bischof mit rund 40 jungen Menschen aus dem ganzen Bistum im Priesterseminar Borromaeum zusammen und sprach mit ihnen über ihre Sicht auf den Priesterberuf.

Christsein sei eine Berufung, ein Geschenk, erklärte Genn in seiner Predigt im Dom. "Es ist wichtig, dass wir uns dieses Geschenkes bewusst bleiben." Mit den Worten von Papst Franziskus zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen verdeutlichte der Bischof: "Jeder Christ ist kraft der Taufe ein Christopherus, ein Christusträger, der Christus in die Welt hinein bringt." Nachdem in den vergangenen Jahren der Fokus auf Ehepaaren und Ordenschristen gelegen habe, wolle das Bistum dieses Jahr den Priesterberuf in den Mittelpunkt stellen.

Viel werde über den Priesterberuf gesprochen, meist kritisch und nach dem Bekanntwerden von Missbrauchsfällen durch Geistliche im Jahr 2010 auch "durch die Brille des Verdachts", sagte der Bischof. Dennoch sei er überzeugt, dass es junge Menschen im Bistum gebe, die sich vom Wort Gottes "mitten ins Herz" treffen lassen. "Wir dürfen nur nicht – bei allen Diskussionen, auch berechtigten Diskussionen – solche Hindernisse aufbauen, dass jemand gar nicht mehr wagt, darüber zu sprechen", warnte Genn. Es sei wichtig, dass diese Jugendlichen und jungen Erwachsenen Menschen fänden, die sie ermutigen, diesem Ruf nachzugehen.

In Kleingruppen tauschten sich die Jugendlichen anschließend mit Bischof Genn über ihre Erfahrungen mit "dem Hören auf Gott" aus. Dabei gab er ihnen den Rat, stets das Gespräch mit anderen zu suchen. "Wenn man immer nur hinhört, hört man irgendwann nur noch Stimmen," sagte er. Wichtig sei es auch, miteinander über das Gehörte zu sprechen. Der Nachmittag, der von Spiritual Martin Limberg und Bruder Konrad Schneermann von der Diözesanstelle Berufe der Kirche vorbereitet wurde, endete mit einem Gottesdienst in der Jugendkirche effata.

Zu einem weiteren Treffen mit Begegnung und Gespräch über den Glauben lädt die Diözesanstelle Berufe der Kirche junge Menschen am Sonntag, 18. Juni, von 15 Uhr bis 18 Uhr nach Münster ein. Weitere Informationen sowie Termine für regionale Glaubenstreffen gibt es im Internet unter www.berufe-der-kirche-muenster.de.

Bildunterschrift: Über den Glauben und den Priesterberuf tauschten sich die jungen Erwachsenen im Priesterseminar Borromaeum aus.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 09.05.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Fotos: Johann Wittkamp