Bischof Genn feiert Gottesdienst zu Mariä Geburt in Kevelaer

Zum Fest Mariä Geburt hat Bischof Dr. Felix Genn am 8. September einen feierlichen Gottesdienst in der Marienbasilika im niederrheinischen Wallfahrtsort Kevelaer gefeiert. Es sei ihm, sagte der Bischof an die Gläubigen gewandt, „eine ganz besonders große Freude, mit Ihnen Maria zu ehren. Es tut uns gut, wenn man an unserem Geburtstag an uns denkt und wir wissen, dass es schmerzt, wenn er vergessen wird. Wir vergessen Maria nicht und sind dankbar, dass es diese Frau gibt, die ,Ja‘ zu Gott gesagt hat.

Bischof Dr. Felix Genn war in Kevelaer zu Gast.

© Bistum Münster

In seiner Predigt nahm der Bischof Bezug zum Brief des Apostels Paulus an die Römer, in dem Paulus schreibt: „Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt“. Das sei eben keine Hoffnung oder Vermutung, sondern ein Wissen, betonte Genn und lud die Gemeinde ein, „diese Worte, die eine Botschaft und Zusage sind ins Herz sinken zu lassen“. Gleichwohl fordere diese Zusage die Menschen heraus, so dass sie ihnen auch mit Zweifel und Skepsis begegnen können.

Das gelte besonders angesichts der Katastrophen und des Unheils in der Welt, erklärte der Bischof und erinnerte an die Opfer der Flutkatastrophe vor wenigen Wochen. Wie könne man, fragte er, angesichts der Toten und der großen materiellen Schäden noch behaupten, dass alles gut werde. Das Versprechen, dass Gott alles zum Guten führe, gehe jedoch über die Dimension des „Jetzt“ hinaus. „Es gibt mehr als das, was wir jetzt erleben“, erklärte Genn. Selbst im Ärgsten seien die Menschen bei Gott geborgen. Nicht die Mächte des Todes hätten am Ende das letzte Wort, das Leben habe gesiegt.

Der Bischof erinnerte an Maria, die in Kevelaer als „Trösterin der Betrübten“ verehrt wird. „Sie zeigt uns ein konkretes Lebensbeispiel“, sagte er. Sie habe, ebenso wie ihr Mann Josef, sicher andere Pläne für ihr Leben gehabt, „doch die beiden lassen sich auf die Zuversicht ein, dass es einen Plan Gottes für ihr Leben gibt, der größer ist als ihr eigener Plan“. Maria habe ein großes Wagnis auf sich genommen, als unverheiratete Frau ein Kind auszutragen, doch habe sie Jesus durch dessen Leben bis hin zum Tod am Kreuz begleitet. „Trotz allem glaubte sie, dass Gott alles zum Guten führt“, sagte Genn. Deshalb dürften auch heute noch die Menschen zu ihr als Trösterin der Betrübten kommen.

Die sogenannte „Äußere Feier Mariä Geburt“ wird am Sonntag, 12. September von dem luxemburgischen Weihbischof Leo Wagener gefeiert. Nach dem Gottesdienst in der Marienbasilika, der um 10 Uhr beginnt, wird er den Päpstlichen Segen spenden. Weihbischof Wagener wird auch schon den Gottesdienst am Samstagabend mitfeiern.

Christian Breuer