Bischof Genn schreibt an 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

, Bistum Münster

Thorsten Barth ist konzentriert. Er nimmt seine Arbeit ernst. Vor ihm liegt ein Stapel mit Karten, aus einer Box nimmt er einen Umschlag. Er schaut sich die Karte an. „Manchmal sind Karten dabei, die einen Knick haben oder auf denen Fingerabdrücke zu sehen sind“, erklärt er. Diese Karten legt er zunächst an die Seite. Ist die Karte in Ordnung, steckt er sie in das Kuvert, zieht den Klebestreifen ab, verschließt den Umschlag und legt diesen in eine gelbe Kiste. 

Wie Barth waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lettershops der Tilbecker Werkstätten WENO in Nottuln damit beschäftigt, rund 22.000 Karten für den Versand vorzubereiten. „Gut zwei Wochen hat es gedauert, bis wir den Auftrag des Bistums abgearbeitet hatten“, informiert Dietmar Rudolph. Gemeinsam mit seinem Kollegen Thomas Hüser leitet er die Gruppe, in der 22 Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen arbeiten. „Es war ein guter Auftrag für uns, da er einfach ist. Dafür konnten wir auch schwächere Mitarbeiter gut einsetzen“, fügt Hüser hinzu. Er hat diesen Zweig der Werkstätten 1994 mitaufgebaut. Es sei wichtig, neben anspruchsvolleren Tätigkeiten auch Aufgaben für Beschäftigte zu haben, die handwerklich nicht so begabt seien. „Viele freuen sich darüber und wollen gern weitermachen“, berichtet Rudolph. Den Gruppenleitern, die beide über eine handwerkliche als auch pädagogische Ausbildung verfügen, ist das gute Miteinander ein Anliegen. „Uns ist es wichtig, dass unsere Beschäftigten aufeinander achten und eine gute Atmosphäre herrscht“, sagt der 44-Jährige. 

Doch was hat es mit den 22.000 Karten auf sich, auf denen auf der Vorderseite „Gott sei Dank für dein Talent“ zu lesen ist? Es ist das Motto der Arbeitgeber-Kommunikation des Bistums Münster. In den kommenden Wochen möchte das Bistum mit verschiedenen Maßnahmen deutlich machen, dass die katholische Kirche ein großer und attraktiver Arbeitgeber ist. Und ohne vorab zu viel zu verraten, bedankt sich Bischof Dr. Felix Genn mit der Karte bei den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass sie ihr Talente in die katholische Kirche im Bistum einbringen. 

Michaela Kiepe

Ein Mitarbeiter der Tilbecker Werkstätten steckt eine Karte in ein Kuvert.

Gewissenhaft und mit Spaß dabei: Thorsten Barth, Mitarbeiter des Lettershops der Tilbecker Werkstätten WENO, steckt eine Dankeskarte nach der anderen in die Umschläge.

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