Bischof Genn unterstützt Appell an Entführer zweier Bischöfe in Syrien
Der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, hat sich am 2. Mai 2013 dem Appell zur Freilassung des am 22. April 2013 nahe Aleppo entführten syrisch-orthodoxen Metropoliten Mar Gregorios Yohanna Ibrahim und des griechisch-orthodoxen Erzbischofs Boulos Yazigi angeschlossen. Zugleich bekundete Bischof Genn Erzbischof Mor Julius Hanna (Johannes) Aydýn, dem Patriarchalvikar für die staatlichen und ökumenischen Angelegenheiten der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, seine Solidarität und Verbundenheit im Gebet. Bischof Aydýn hat seinen Sitz in Delmenhorst im Bistum Münster.
Bei dem Überfall auf die beiden Bischöfe wurde deren Fahrer getötet. Nachdem zwischenzeitlich schon berichtet worden war, dass die beiden Bischöfe wieder frei seien, ist ihr Schicksal jedoch nach wie vor unklar. Der aktuelle Appell wurde vom griechisch-orthodoxen Patriarchen Youhannva X. und vom syrisch-orthodoxen Patriarchen Mar Ignatios Zakka I. Iwas verfasst.
In dem Appell heißt es unter anderem: "Wir appellieren an die Entführer, das Leben der beiden entführten Bischöfe wie auch aller anderen Entführungsopfer zu respektieren." Es müsse "alles vermieden werden, was einen religiösen Konflikt anfachen könnte." Es gelte, alles zu unternehmen, "dass der syrischen Krise ein Ende gesetzt wird, damit Syrien wieder ein Garten der Nächstenliebe, der Sicherheit und der Koexistenz wird." Bischof Genn unterstützt den Appell, in dem es weiter heißt, dass die Kirchen die Ablehnung aller Arten von Gewalt deutlich machen müssten, von denen die Menschen im Nahen Osten betroffen seien.
Bischof Genn: "Seit gut zwei Jahren tobt nun bereits der Bürgerkrieg in Syrien. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind in dieser Zeit über 60.000 Menschen ums Leben gekommen, wohl über eine Million Menschen sind auf der Flucht. Ein Ende dieses sinnlosen Blutvergießens ist nicht abzusehen. Dass der Krieg gerade in den letzten Monaten immer mehr auch zu einem Konflikt zwischen unterschiedlichen religiösen und ethnischen Gruppen zu werden scheint, muss auf das Schärfste verurteilt werden. Die Botschaft des Glaubens ist immer die der Gewaltlosigkeit. Es muss alles getan werden, um den Konflikt in Syrien doch noch auf diplomatischem Weg zu beenden. In unseren Gebeten sind wir an der Seite aller Menschen, die unter der Gewalt in Syrien so sehr leiden."
Text: Bischöfliche Pressestelle
Foto: Michael Bönte, dialogverlag
Kontakt: pressestelle[at]bistum-muenster.de
