„Steinblöcke werden mit Wasser besprengt, sogar mit Öl eingerieben und mit Feuer angesteckt:“ Es sei schon sehr merkwürdig, was da am Morgen im Gottesdienst passiere, wandte sich Bischof Genn vor dem Weiheritus besonders an die vielen Kinder. Wasser, Öl und Feuer seien Symbole mit tieferer Bedeutung. Das Wasser erinnere an die Taufe. „Wasser ist lebensnotwendig, ohne Wasser gibt es kein Leben“, betonte der Bischof. Das habe er bei seiner jüngsten Ghana-Reise auf vielfältige Weise erfahren. Aber Wasser könne durch seine enorme Kraft auch zerstörerisch sein – wie beispielsweise bei der Flutkatastrophe im Ahrtal.
Das Chrisamöl, mit dem die Platte des neuen Altares gesalbt wurde, sei – wie bei der Firmung – ein Symbol für die Stärkung und Festigung des Glaubens, erklärte Genn weiter. Die fünf Flammen, die der Bischof anschließend zusammen mit Pater Hohn auf dem Altar entzündete, stünden für die fünf Wunden des gekreuzigten Jesus: „Wenn wir ins Feuer schauen, stellen sich Fragen: Wofür brenne ich? Was ergreift mein Herz?“ Christsein, sagte der Bischof, sei kein formaler Akt mit einem Eintrag ins Geburtsregister: „Mit der Taufe tragen wir als Christen den Namen, den auch Jesus hatte.“ Diesem Jesus in der Gesellschaft ein Gesicht, Arme und Füße zu geben, sei Auftrag und Botschaft zugleich.
Nach Predigt und Weiheakt feierten Bischof Genn und Pater Hohn erstmals die Eucharistie am neuen Altar. Als Reliquie in den Altar eingelassen wurden Überreste der Heiligen Ida von Herzfeld und des Heiligen Vitalis.
Bereits zu Beginn des feierlichen Gottesdienstes, den drei Chöre mitgestalten, hatte sich Bischof Genn bei den vielen Haupt- und Ehrenamtlichen in der Pfarrei St. Ludgerus für ihr Engagement besonders auch im Hinblick auf die Neugestaltung der Pfarrkirche bedankt: „Danke, dass Sie in schwieriger Zeit weiter mitmachen.“
Im Anschluss an die Feier in der Kirche ging es im Pfarrheim bei Getränken und Suppe weiter.
Gudrun Niewöhner