Zusammenfassend erklären die deutschen Synoden-Bischöfe, dass die zweite Sitzung der Weltsynode in enger Verbindung mit der ersten Sitzung im vergangenen Oktober gesehen werden müsse. „In dieser Perspektive hat sie das Neue, das diese Weltsynode gebracht hat, spürbar verstetigt und über ein einmaliges Ereignis hinausgeführt. Dem gesamten Prozess dieser Weltsynode ist zu eigen, dass die katholische Kirche des 21. Jahrhunderts sich ihrer Globalität und ihrer Katholizität deutlicher bewusst geworden ist“, so die Bischöfe.
Das gemeinsame Arbeiten an den runden Tischen, das Menschen aus allen Erdteilen zusammengeführt habe, sei von einem Erlebnis der Neuheit zu einem Arbeitsstil geworden. „Die Vertreterinnen und Vertreter der Teilkirchen konnten sich intensiver kennenlernen, über die Situation, die Hoffnungen und Freuden, Ängste und Sorgen der anderen erfahren und sich in der Konversation im Heiligen Geist auch über den gemeinsamen Glauben und die Perspektiven der einen Kirche austauschen. So war diese Synode über die Synodalität gleichzeitig auch ein Übungsraum der Synodalität“, betonen die deutschen Synodenteilnehmer.
Die synodale Kirche des 21. Jahrhunderts stehe dabei noch am Anfang. Sie fügen hinzu: „Viele Türen sind am Ende dieser Synode offen. Offene Türen laden ein, hindurchzugehen. So hat die Dynamik der Synodalität mit diesen beiden Synodensitzungen Fahrt aufgenommen und wird die Kirche weiter verändern. Die treibende Vision dieser Kirche hat Papst Franziskus nicht zuletzt in seiner jüngsten Enzyklika Dilexit nos festgehalten: Eine Kirche, die aus der Liebe Christi schöpft und dadurch fähig wird, ‚geschwisterliche Bande zu knüpfen, die Würde jedes Menschen anzuerkennen und zusammen für unser gemeinsames Haus Sorge zu tragen‘.“
„Am Ende dieser vier Wochen blicke ich dankbar und erschöpft zurück, weil ich sehe, dass Synode anstrengend ist, aber lohnend“, so das persönliche Fazit von Bischof Genn: „Wenn ich bedenke, wie sehr allein der Begriff auch bei uns in Deutschland in den Jahren seit dem Gesprächsprozess ,Im Heute glauben‘ auf Reserve gestoßen ist – und hierzu könnte ich viele Details erzählen –, dann freue ich mich, heute sagen zu können: Synodalität für alle Ebenen der Kirche ist gesetzt und nicht mehr rückgängig zu machen. Nehme ich noch dazu, was ich in den einzelnen Gesprächen zu den Studiengruppen 7 und 8 gehört habe, die ja aus Anregungen des Syntheseberichts im vergangenen Jahr erwachsen sind, dann hat sich unser Zusammensein auch deshalb gelohnt, weil daraus Veränderungen entstehen. Für mich ganz persönlich nehme ich zwei ,Stachel im Fleisch‘ mit, um mit Paulus zu sprechen: Wie können die Armen in unseren doch sehr bürgerlich und akademisch geprägten Strukturen den Platz finden, wie die Synode es versteht? Was heißt ,Conversio‘, also Umdenken und daraus folgendes Handeln für mich, wo ich doch meine, schon alles verstanden zu haben, worum es bei Synodalität geht?“