Vor einem Jahr entschloss er sich dann endlich für die Ausbildung zum C-Musiker beim Bistum Münster. „2022 habe ich die Aufnahmeprüfung gemacht. Da hatte ich etwas Sorge, dass ich es nicht schaffe, aber es war gar nicht so schlimm“, berichtet der zweifache Vater. An der Königin der Instrumente reize ihn das musikalische Spektrum. „Leise Töne sind ebenso möglich wie auch das imposantes Spiel. Mir steht ein ganzes Orchester zur Verfügung, das ich mit meinen Händen und Füßen erklingen lassen kann“, schwärmt Buchholz. Wenn er in der Kirche Vertretungen übernehme, freue er sich, wenn die Menschen während des letzten Orgelstücks noch in den Bänken sitzen blieben.
Während des Studiums habe er eine kleine Stelle als Aushilfsorganist gehabt und sich vieles selbst beigebracht. Im Rahmen seiner Ausbildung fährt er regelmäßig zum Orgelunterricht nach Kirchhellen bei Detlef Steinbrenner, Kantor der Pfarrei St. Johannes der Täufer. „Er ist ein toller Orgellehrer und bügelt nun die Fehler aus, die sich in den Jahren zum Beispiel im Pedalsatz eingeschlichen haben“, informiert Buchholz, der glücklich ist, wenn er das Erlernte in Gottesdiensten anwenden kann. Dazu hat er sich eigens eine kleine elektronische Orgel für das Wohnzimmer gekauft, auf der er übt und übt und übt.
Doch nicht nur die Praxis, sondern auch die Theorie macht ihm Freude. „Für den Unterricht fahre ich nach Xanten. Wir sind eine kleine Gruppe und haben tolle Lehrer“, schwärmt er von der Ausbildung, die zwei Jahre dauert und zum Ziel hat, dass die Teilnehmenden mit ihrem C-Examen nicht nur das Orgelspiel im Gottesdienst beherrschen, sondern auch Chöre leiten können. „Das wiederum ist für mich ein neues Thema. Da muss ich mich richtig anstrengen“, sagt er und lacht. So habe er bei seinem Lehrer in einem Chor mitgesungen und die Möglichkeit erhalten, zu üben. „Die Sängerinnen und Sänger waren toll. Sie haben sich darauf eingelassen, dass ich sie dirigiere“, freut er sich.
Fasziniert ist Buchholz auch von der großen Orgel in der Basilika in Kevelaer. „Bei einer Wallfahrt habe ich Wolfgang Seifen gehört. Er war von 1983 bis 2000 in der Marienbasilika tätig und ist seitdem mein Vorbild“, gibt er zu. Die Studientage in Kevelaer, die zur Ausbildung gehörten, hätten ihm ebenso wunderbar gefallen. „Wir haben in der Kerzenkapelle geübt und gespielt. Das war kein Pflichtprogramm, sondern wir haben es gemacht, weil wir alle Freude daran hatten“, erklärt er. Zum Üben schätzt Buchholz auch die digitalen Medien. Sei es über Videos bei YouTube oder über eine App. „Da kann ich schwierige Stellen zerlegen und langsamer proben. Das hilft“, ist er überzeugt.
Die Ausbildung an der bischöflichen Kirchenmusikschule kann er sehr empfehlen. „Man muss vorher noch nicht Orgel spielen können. Wir haben drei Kurskollegen, die jetzt erst das Instrument erlernen“, klärt er auf. Und in der Gruppe könne jeder von jedem lernen. Deshalb mache er sich gern jeden Montag auf den Weg nach Xanten.
Neben der Ausbildung übernimmt Buchholz inzwischen Orgelvertretungen in Feldhausen, Grafenwald und Kirchhellen sowie mit einer kleinen Stelle in der Pfarrei St. Agatha in Dorsten. „Eben dort, wo ich gebraucht werde.“ Und er hat eine Perspektive. „Ich kann mir gut vorstellen, später mehr zu machen und vielleicht in Zukunft auch eine ganze Stelle zu übernehmen. Denn Musik ist meine Leidenschaft.“
Michaela Kiepe