Denn Andrea Stachon-Groth verlässt die Marler Beratungsstelle, der sie fast zehn Jahre vorstand, und übernimmt die Leitung der Beratungsstelle in Münster. Beate Borgmann, die seit sieben Jahren Stellenleiterin der EFL in Dorsten ist, übernimmt zusätzlich die Marler Beratungsstelle. „Durch das Zusammengehen ergeben sich viele Vorteile sowohl für die beiden Teams, die gleich groß sind, als auch für die Ratsuchenden. Ich sehe es als Chance und Bereicherung“, ist Borgmann überzeugt. Beide Beratungsstellen, die weiterhin bestehen bleiben, könnten ihr Angebot mit dem Expertenwissen eines insgesamt größeren Teams inhaltlich ausweiten. Borgmann ist beispielsweise Mediatorin. „Mediatoren sind oft bei Trennungen oder auch Konflikten zwischen den Generationen oder in Patchworkfamilien gefragt. Eigentlich immer dort, wo es etwas zu regeln gibt. Diese Methode konnten wir in Marl bislang nicht anbieten“, nennt Stachon-Groth ein Beispiel. Zudem gebe es in Dorsten Mitarbeiterinnen, die sich in der Trauma- und der Sexualberatung weitergebildet hätten, sowie ein Gruppenangebot für Menschen in Trennungssituationen. „Das wäre auch eine Perspektive für Menschen in Marl“, sagt Borgmann.
Ein Schwerpunkt in Marl ist unter anderem die Arbeit mit den Familienzentren. „Es ist ein niederschwelliges Angebot und eine kooperative Arbeit“, sagt Stachon-Groth. Dazu komme eine intensive Vernetzungsarbeit beispielsweise im Bereich der Frühen Hilfen im Marlekin, das Marler Kindernetzwerk oder mit dem Runden Tisch Häusliche Gewalt. „Wir sind sehr gut vernetzt. Es ist gut voneinander zu wissen und aufeinander zu verweisen. Denn die Menschen, die uns aufsuchen, kommen häufig nicht nur mit einem Problem“, erläutert Stachon-Groth. „Wir befinden uns nun in einem Prozess, in dem das Team zusammenwächst und wir gemeinsam ermitteln, welche Akzente wir setzen werden“, erklärt Borgmann.
Die Ehe-, Familien- und Lebensberatung ist ein Angebot des Bistums Münster. In bistumsweit 38 Beratungsstellen bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ratsuchenden fachliche Unterstützung in schwierigen Lebensphasen. Sie sind offen für alle Menschen, die in persönlichen, partnerschaftlichen und familiären Anliegen in die Krise geraten sind. Begleitet werden Einzelpersonen, Paare und Familien in ihrer jeweiligen Situation. Das Angebot nutzen jährlich fast 13.000 Menschen.
Michaela Kiepe