In diesem Jahr wurden zum zweiten Mal die untergebrachten wohnungslosen Personen in Umsetzung des Wohnungslosenberichterstattungsgesetzes bundesweit erhoben. Zum 31. Januar 2023 wurden in Nordrhein-Westfalen (NRW) laut Statistischem Bundesamt knapp 85.000 Menschen in Unterbringung gezählt. „Doch das ist nur ein Teil der Wahrheit. Nicht erfasst werden Menschen, die obdachlos auf der Straße oder in Behelfsunterkünften leben, sowie bei Freunden und Verwandten untergekommen sind“, so Schulten.
In ihrem Koalitionsvertrag hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, bis 2030 Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu überwinden und legt dazu einen Nationalen Aktionsplan auf. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, bedarf es Maßnahmen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Schulten: „Wir brauchen mehr günstige Wohnungen mit langfristigen oder dauerhaften Sozialbindungen. Der Bestand an Sozialwohnungen geht jedoch seit Jahrzehnten zurück.“
Ebenso wichtig seien weitreichendere präventive Maßnahmen, damit die Wohnung möglichst erhalten bleibt. Denn sei sie erst verloren, gebe es wenig Chancen auf dem Wohnungsmarkt. Die Landesinitiative „Endlich ein Zuhause“ leistet dabei in ganz NRW wichtige Arbeit. „Dafür brauchen wir eine langfristige Perspektive“, betont Schulten die notwendige Entfristung dieser Projekte. Menschen in besonderen sozialen Schwierigkeiten haben nach dem Sozialgesetzbuch (SGB XII) Anspruch auf Hilfe und persönliche Unterstützung. Die Fachdienste der Wohnungsnotfallhilfe beraten und unterstützen bei der Wohnungssuche, der Beantragung existenzsichernder Leistungen, der Arbeitssuche, persönlichen Problemen sowie der Gestaltung sozialer Beziehungen. „Auch hier verzeichnen wir einen zunehmenden Bedarf“, berichtet Schulten.