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"Chorchester" probt auf der Jugendburg Gemen

, Bistum Münster

Kraftvoll streichen Karl und Jonathan mit dem Bogen über die Saiten ihrer Geigen und bringen das Friedensgebet „Da pacem Domine“ zum Klingen. Als Streicher in der ersten Reihe geben sie am 7. Mai auf der Jugendburg in Gemen den Ton an – dirigiert von Lehrer Peter Boch. Unterstützt werden die beiden Schüler des St.-Mauritz-Gymnasiums in Münster und des St.-Christophorus-Gymnasiums in Werne von einem ganzen Orchester: 60 Schülerinnen und Schüler lassen an Streich- und Blasinstrumenten ebenfalls Friedenstöne erklingen.

Das Orchester probt.

Das Orchester mit seinen 60 Mitgliedern probte im Rittersaal des Jugendburg Gemen.

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Und das sind noch nicht alle: Nebenan in der Vorburg steht der Gesang im Vordergrund: 160 junge Sängerinnen und Sänger proben das Friedensstück, „The peace of God“ des englischen Komponisten John Rutter. Drei Tage verbringen die 220 Schüler von insgesamt 14 bischöflichen Schulen des Bistums Münster auf der Jugendburg. Der Grund: Das „Chorchester“, ein Musikprojekt des Schulbistums Münster anlässlich des Katholikentages. In dessen Rahmen geben die jungen Musiker am Freitag, 11. Mai, ab 16 Uhr ein Konzert in der St.-Lamberti-Kirche in Münster. 

Zum zweiten Mal findet ein solches Projekt statt. Nach dem Erfolg des vergangenen „Chorchesters“ im Jahr 2016 stand für die Organisatoren schnell fest, ein weiteres mit Blick auf den Katholikentag zu planen. Das Oberthema war schnell gefunden: Mit „Friede auf Erden? Dona nobis pacem!“ ist das Projekt überschrieben – in Anlehnung an das Leitwort des Katholikentages „Suche Frieden“. 

Doch ein Blick ins Programm offenbart nicht nur friedliche Töne. „Wir stellen dem Unfrieden, der literarisch zum Ausdruck gebracht wird, immer wieder auf musikalische Weise den Frieden gegenüber“, erklärt der stellvertretende Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Bistum Münster, Geistlicher Rat Clemens Lübbers. Im Gegensatz zur ersten Auflage des Projekts bringen dieses Mal zusätzlich Schülerinnen und Schüler des St.-Pius-Gymnasiums in Coesfeld selbstverfasste Texte zu Gehör. „Wir möchten mit den musikalischen Beiträgen und den textlichen sowie szenischen Einwürfen das Ringen um Frieden auf Erden und die Bitte an Gott, dass er uns diesen Frieden schenken möge, hör- und sichtbar machen“, betont Lübbers. 

Immer wieder seien er und die elf Lehrerinnen und Lehrer, die das „Chorchester“ begleiten, erstaunt über die Gemeinschaft, die innerhalb kürzester Zeit unter den Schülern entstehe. „Musik stärkt das Miteinander“, freut sich Lübbers. Das können auch Isabel Strathmann und Johanna Wilde bestätigen: Die beiden 17-jährigen Schülerinnen des St.-Christophorus-Gymnasiums in Werne singen zum zweiten Mal im Chor mit. „Das ist eine einmalige Atmosphäre, wenn so viele Schüler von verschiedenen Schulen gemeinsam singen“, sagt Isabel. „Und es ist eine gute Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen“, ergänzt Johanna. Zum Beispiel bei den gemeinsamen Mahlzeiten oder in den Pausen zwischen den Proben.

An dem Projekt „Chorchester“ beteiligen sich die Canisiusschule, Ahaus; die Friedensschule, Münster; das Gymnasium St. Michael, Ahlen; das Gymnasium St. Christophorus, Werne; das Gymnasium Johanneum (Loburg), Ostbevern; die Marienschule, Münster, und die St.-Anna-Realschule, Stadtlohn; das Gymnasium Johanneum, Wadersloh; das Kardinal-von-Galen-Gymnasium, Münster; das St.-Pius-Gymnasium, Coesfeld; das Arnold-Janssen-Gymnasium, Neuenkirchen; die Papst-Johannes-Schule, Münster; das Gymnasium St.-Mauritz, Münster, und die Realschule St. Martin, Sendenhorst. 

Ann-Christin Ladermann