Cityadvent 2023: „Ihr werdet mich finden“

, Stadtdekanat Münster

Ihr Licht reflektiert in den Raum hinein, ein Luftzug lässt sie leise säuseln, ihre goldene Farbe kündigt Großes an: Neun Meter hoch und neun Meter breit ist der Blickfang des diesjährigen Cityadvents – eine Wand aus goldener Lebensrettungsfolie, mitten im Altarraum der Überwasserkirche in Münster. „Die Suche der Menschen nach Gott steht in diesem Jahr im Mittelpunkt des ökumenischen Cityadvents“, erklärt Rupert König, künstlerischer Leiter des Projekts und des Kirchenfoyers, mit Blick auf das Motto „Ihr werdet mich finden“ aus dem biblischen Buch Jeremia. 

Und so stoßen die Besucherinnen und Besucher beim Betreten des Kirchenraums zunächst auf eine lebensgroße Silhouette der Heiligen Drei Könige. „Es sind Menschen, die auf der Suche sind, die ein Ziel haben und einem Stern folgen, die von den Rändern der Welt kommen, sich aber sicher sind, etwas zu finden“, deutet Klaus Herold, Ehrenamtlicher des Cityadvent-Teams die Szene, die einlädt, sich unter die Figuren zu stellen, vielleicht ein Foto zu machen: „Man wird dadurch symbolisch selbst auch zu einem Suchenden. 

Eine lange Rampe im Mittelgang führt hoch in den Altarraum, vor die goldene Wand. „50 Lebensrettungsfolien haben wir dafür eine Woche lang zusammengeklebt und an einem Gerüst befestigt“, berichtet König von den Vorbereitungen, die nur dank des Einsatzes der 16 Ehrenamtlichen passend zur Eröffnung des Cityadvent abgeschlossen sind. Die Wand symbolisiert: „Wir haben etwas zu erwarten.“ Klaus Herold verdeutlicht: „Für Christen und für viele anderen Religionen ist das zu Erwartende Gott selbst, das Gold weist darauf hin.“ Zwei Durchgänge in der goldenen Wand ermöglichen das Betreten des Raumes dahinter – ein Ort der Stille, wo ein Film mit Gottesbildern die Besucher mit der Frage konfrontiert: „Welches Bild hast Du von Gott?“ Eine endgültige Antwort darauf gibt es nicht, ist sich der Ehrenamtliche sicher. „Es gilt genau das auszuhalten: Dass wir auf Erden wohl nie zu einer finalen Antwort kommen werden.“ 

Das Team, das gerne an den Erfolg des letzten Cityadvents mit 150.000 Besuchern, die den Mond des britischen Künstlers Luke Jerram besuchten, zurückdenkt, hat noch weitere Impulse vorbereitet: Im Hintergrund ist eine von Benjamin Pfordt eigens komponierte Klanginstallation zu hören, an zwei Stationen im hinteren Teil der Kirche können Kerzen entzündet und Anliegen vor Gott gebracht werden, an einem weiteren Ort werden Spenden für das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ gesammelt. „Wir möchten möglichst vielen Menschen ein Hoffnungszeichen geben und etwas Besinnung in den Advent bringen“, erklärt König. 

Der Cityadvent wird am Dienstag, 28. November, um 19 Uhr mit einem Gottesdienst eröffnet, und ist bis einschließlich Dienstag, 19. Dezember, zu sehen. Montags bis donnerstags ist die Installation von 11 bis 19 Uhr geöffnet, freitags von 11 bis 22 Uhr, samstags von 11 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 19 Uhr. Ergänzt wird der Cityadvent von Konzerten: Am Freitag, 1. Dezember, spielt die Jazz-Formation „Jazz Force One“, am Samstag, 9. Dezember, tritt der Fingerstyle Gitarrist Simon Wahl auf, und am Samstag, 16. Dezember, das Blasorchester Havixbeck. Alle Konzerte beginnen um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei. 

Der Cityadvent ist ein ökumenisches Projekt des Bistums Münster, des katholischen Stadtdekanats, des evangelischen Kirchenkreises, der Pfarrei Liebfrauen-Überwasser und des Kirchenfoyers Münster.

Ann-Christin Ladermann

Rupert König (links vorne) mit einigen Helferinnen und Helfern aus dem Team der Ehrenamtlichen.

© Bistum Münster