Coesfelder St.-Lamberti-Kirche wird umfassend renoviert

, Kreisdekanat Coesfeld

33 Jahre ist es her, dass die St.-Lamberti-Kirche in der Coesfelder Innenstadt einen neuen Anstrich erhalten hat. Das sieht man ihr auch an. Jetzt wird die Pfarr- und Wallfahrtskirche umfassend renoviert. Am 25. April feiert die Gemeinde ihre vorerst letzte Messe in dem Gotteshaus. Bis zur Wiedereröffnung, die für Ostern 2022 geplant ist, werden die Gottesdienste in der St.-Jakobi- und der Maria-Frieden-Kirche gefeiert. 

Simulation Blick in die Kirche

So kann es nach der Renovierung aussehen: Der Altar ist näher bei den Menschen und das Coesfelder Kreuz barrierefrei zu erreichen.

© Simulation: Architekturbüro Steinberg & Koeppen

„Die Stufen im Chorbereich werden zurückgebaut und das Coesfelder Kreuz weiter nach vorn geholt. Dann ist unser Kreuz barrierefrei und für jeden zugänglich zu erreichen“, sagt Johannes Arntz, Dechant in St. Lamberti. Zudem werde der Altar etwas verkleinert und ebenso einige Meter nach vorn versetzt. „Die Altarinsel wird mit zwei Stufen wegen der besseren Sichtbarkeit etwas erhöht sein. Im Chorbereich entsteht insgesamt mehr Raum, der dann beispielsweise für Gruppengottesdienste oder Andachten genutzt werden kann“, erläutert der Geistliche weiter. Die Bänke, die zurzeit 400 Menschen Platz bieten, werden vornehmlich im Mittelschiff aufgestellt. „Ebenso ist eine zusätzliche Bestuhlung geplant. Die Anschaffung werden wir aber aus Kostengründen verschieben. Damit wird der Kirchenraum freier und vielfältiger zu nutzen sein“, erklärt er. 

Zudem erhält die Kirche eine zeitgemäße Beleuchtungs- und Lautsprecheranlage. „Ebenso wollen wir das Gotteshaus mit digitaler Technik ausstatten, um beispielsweise leichter mit fest installierten Kameras Gottesdienste zu streamen“, berichtet Arntz. Eine neue Chororgel, die über zweckgebundene Spenden bereits zum größten Teil finanziert ist, wird ebenso das Gotteshaus bereichern. 

Insgesamt werden rund 1,6 Millionen Euro investiert. „660.000 Euro erhalten wir vom Bistum Münster, fast die gleiche Summe werden wir aus Mitteln der Kirchengemeinde hinzusteuern. Den Rest werden wir aus Spenden und Kollekten finanzieren“, sagt der Seelsorger. So unterstützt beispielsweise die Bürgerstiftung die Reinigung der elf großen Apostelfiguren von 1516 an den Säulen. Sie stammten aus der Werkstatt des Bildhauers Johann Dusseldorp, der damals lebende Coesfelder Bürger als Modelle nahm und ihre Gesichter verewigte. 

„Mit der Umgestaltung ermöglichen wir mehr Nähe zu den Menschen. Zudem sind wir mit ihnen auf Augenhöhe“, ist es Arntz ein Anliegen. „Der Kirchenraum ist ein Ausdruck einer Überzeugung, die in einer Gemeinde gelebt werden will“, fügt er hinzu. Die St.-Lamberti-Kirche sei ein kulturelles Glaubensdenkmal. Es ginge um eine zeitgemäße Raumgestaltung, damit die Gottesdienste in einem würdigen Rahmen gefeiert werden könnten, und die Kirche ebenso zum Gebet einlade und anrege. Bereits seit 2015 gebe es in der Pfarrei Überlegungen, wie eine zeitgemäße St.-Lamberti-Kirche aussehen könne, die der langen Tradition verpflichtet sei und trotzdem das liturgische und theologische Gemeindeverständnis der Gegenwart wiedergebe. „Ich glaube, dass wir einen guten Kompromiss gefunden haben“, ist Arntz überzeugt.

Michaela Kiepe

Bildunterschrift:
So kann es nach der Renovierung aussehen: Der Altar ist näher bei den Menschen und das Coesfelder Kreuz barrierefrei zu erreichen. 
Simulation: Architekturbüro Steinberg & Koeppen