„Ob ich ins Gespräch komme oder nicht, hat mit der Haltung, wie ich auf Menschen zugehe, zu tun“, ist sich Daniela Kornek sicher und hat deshalb immer mal wieder auch das Zelt, in dem das Bistum Münster seinen Stand hat, verlassen und sich unter die Leute gemischt. „Das ist auch ein gutes Bild für die Kirche: Wir können nicht mehr warten, dass die Leute kommen. Es ist an der Zeit, auf die Menschen zuzugehen, zu fragen, wo sie herkommen, was sie schon erlebt haben und was sie brauchen“, beschreibt die 40-Jährige.
Ein Gespräch ist ihr besonders in Erinnerung geblieben: Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen stieß sie auf ein Erfurter Ehepaar, ohne Bezug zum Glauben und zur Kirche. „Sie haben uns gefragt, ob wir das, was wir hier machen und wofür wir stehen, wirklich selbst glauben“, berichtet die Havixbeckerin. Entstanden sei ein 20-minütiges tiefgehendes Gespräch, „geprägt von echtem Interesse“, von dem beide Seiten Gedanken und Impulse mitgenommen hätten. „Das ist eben auch der Katholikentag“, sagt Daniela Kornek.
Sie freut sich besonders, dass der Stand des Bistums Münster bei Jung und Alt so gut ankommt. Unter dem Leitwort „Frieden bewegt“ laden zwei Laufbänder dazu ein, beliebig viele Meter für den guten Zweck zurückzulegen. Jeden gelaufenen Kilometer sponsort Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp mit zehn Euro. Wofür das Geld eingesetzt wird, entscheidet der Läufer selbst und hat die Wahl zwischen Bistumsprojekten in Lwiw in der Ukraine, im Partnerbistum Óbidos in Brasilien oder in Kigali in Ruanda.
„Wir haben damit ein kleines Experiment gewagt und uns überraschen lassen, wie viel Bewegung man den Leuten zumuten kann. Es hat funktioniert“, freut sie sich. Das Motto werde dadurch praktisch übersetzt und in die Lebenswelt der Menschen transportiert: „Manche feuern sich gegenseitig danebenstehend an, so werden auf niederschwelliger Ebene kleine Friedensmomente gestiftet.“
Ann-Christin Ladermann