„Aber es war doch nicht nichts: Wenn mein_e Ex unsere Ehe annulliert“ lautet der Titel des einen Workshops, der am Donnerstag, 10. Mai, um 14 Uhr im Haus der Familie am Krummer Timpen stattfindet. Mit „Last oder Lösung: Wann die Eheannullierung möglich ist“ ist der zweite Workshops am selben Tag um 16.30 Uhr im Haus der Familie überschrieben.
„Es ist immer eine einschneidende Erfahrung, wenn eine Ehe scheitert“, erklärt Dr. Hermann Kahler, Diözesanrichter und Berater bei der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) in Dülmen: „Am Scheitern sind beide Partner beteiligt. Aber nicht immer geht der Wunsch, die Ehe für nichtig zu erklären, auch von beiden Partnern aus“, stellt er fest.
Beim Workshop „Aber es war doch nicht nichts“ möchte Kahler sich mit den Teilnehmenden über die mitunter komplexen Folgen einer Eheauflösung austauschen: Wie wirkt die Feststellung der Ehenichtigkeit auf Partner und Angehörige – also auf Unbeteiligte, die dadurch zu Beteiligten werden? Welche Fragen beschäftigen sie, welche Missverständnisse gibt es, wie gehen sie mit Verletzungen um? Die Teilnehmenden sollen erkennen, dass das Feststellen der Eheungültigkeit kein Auslöschen der gemeinsamen Vergangenheit bedeutet: „Beide Partner behalten die Verantwortung – beispielsweise für gemeinsame Kinder, aber auch für den respektvollen Umgang mit der gemeinsamen Geschichte.“
Beim Workshop „Last oder Lösung“ um 16.30 Uhr informiert Kahler in seiner Funktion als Diözesanrichter über die Rahmenbedingungen einer Eheungültigkeit. Etwa 40 neue Verfahren landen jährlich auf seinem Schreibtisch: „Wenn der kirchlich geschlossene Bund fürs Leben gescheitert ist, gibt es viele Fragen“, weiß er. Beim Katholikentag klärt er auch darüber auf, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit die Ehe für nichtig erklärt werden kann.