„Das Leben spielt sich im Team ab“

, Stadtdekanat Münster

„Wir sind zusammen groß“: Hinter den Worten des Sängers Clueso, mit denen sich die Deutschen in diesen Tagen auf die Fußball-Weltmeisterschaft einstimmen, steckt mehr. Diese Erfahrung haben am 8. Juni rund 50 Jugendliche aus dem Bistum Münster gemacht, darunter Firmlinge aus Telgte und Neuenkirchen. Beim Jugendgebetsabend mit Bischof Dr. Felix Genn in der Jugendkirche „effata“ in Münster drehte sich alles um das bevorstehende Sportereignis – und die Frage, was das mit dem Glauben zu tun hat.

Zwei Jugendliche zeichnen sich mit Weihwasser ein Kreuz auf die Stirn.

„Du gehörst dazu“, mit diesen Worten zeichneten sich die Jugendlichen ein Kreuz auf die Stirn.

© Bistum Münster

„Was heißt es, ein Team zu bilden, eine Mannschaft zu sein, gemeinsam etwas zu schaffen? Was braucht es dafür?“ Diözesanjugendseelsorger Hendrik Drüing und das Team der Jugendkirche stimmten die Teilnehmer mit Fragen auf das Thema ein. Antworten fanden die Jugendlichen im Kirchenraum, wo sie sich Begriffen wie Einsatz, Planung, Leitung, Regeln oder Spaß zuordnen konnten – ganz nach persönlichem Empfinden. In der Kleingruppe stand der Austausch im Mittelpunkt: „Kannst Du gut ein Team leiten? Warum ist Spaß bei der Arbeit in Teams wichtig? In welcher Gruppe hast Du schon mal eine richtig gute Gemeinschaft erlebt?“

Auch Bischof Genn wies in seiner Predigt auf drei Aspekte eines guten Teams hin und blickte dafür auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 zurück: „Die deutsche Mannschaft hat zusammengehalten, die Spieler waren eine Gemeinschaft.“ Die ganze Nation habe sich nach dem Erfolg wie eine große Mannschaft gefühlt. „‚Wir sind Weltmeister’, hieß es“, erinnerte der Bischof. Wenn eine Gemeinschaft zusammenhalte, dehne sich das Gefühl auch auf andere Menschen aus. „Gemeinschaft macht stark“, fasste er zusammen. 

„Leben ist Beziehung“, diesen zweiten Gedanken verdeutlichte der Bischof anschließend. In Augenblicken, in denen man sich alleine und unverstanden fühle, sehen man sich nach einem Menschen, mit dem man reden kann. „Viele Menschen wie Eure Eltern oder Katecheten helfen Euch dabei“, wandte sich der Bischof an die Jugendlichen. Doch: „Leben als Beziehung, das ist ein Stück Arbeit“, rief er die Firmlinge auf, selbst aktiv zu werden. „Leben spielt sich im Team ab, nicht nur beim Fußball oder im Orchester, sondern überall.“ 

Zuletzt schlug Genn eine Brücke zum Glauben und bezeichnete den Teamgedanken als „Kern des Christentums“. An die Jugendlichen gewandt sagte er: „Der Gott, an den wir glauben, ist ein Mitgeher, er ist einer, der mit uns sein möchte.“ Jesus habe dies auf besondere Art gelebt und Menschen um sich versammelt, mit denen er ein Team, eine Gemeinschaft gebildet habe. „So ist Kirche entstanden. Und Kirche möchte genau das sein, ein Ort, an dem wir uns nicht alleine fühlen brauchen.“ 

„Wir sind zusammen groß“: Dass diese Aussage nicht nur für Clueso eine Bedeutung hat, sondern für jeden Einzelnen, daran erinnerten sich die Teilnehmer zum Abschluss gegenseitig. „Wir gehören zu Gott seit unserer Taufe“, erklärte Bruder Konrad Schneermann. Mit gesegnetem Wasser zeichneten sich die Jugendlichen ein Kreuz auf die Stirn mit den Worten „Du gehörst dazu“. 

Text und Foto: Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann