Das Projekt „Königswege“ wird im Stift Tilbeck unterschiedlich umgesetzt

, Kreisdekanat Coesfeld

Vor einer knappen Woche sind fünf Könige im Stift Tilbeck eingetroffen. Die hölzernen Skulpturen, die der Bonner Diakon Ralf Knoblauch geschaffen hat, begleiten die Menschen im Stift und in den Außenbereichen durch den Advent und die Weihnachtszeit. Denn die Einrichtung der Behindertenhilfe beteiligt sich an dem Projekt „Königswege“ der Baumberger Pfarreien. Das Seelsorgeteam um Klaus Hammelbeck hat dafür ein Materialpaket mit passenden Utensilien und Impulsen geschnürt, das von den Gruppen ausgeliehen werden kann. „Wir möchten auf diesem Weg die Möglichkeit geben, mit den Königen herauszufinden, worin man das Wertvolle und Königliche in jedem Menschen entdecken kann“, erklärt der Pastoralreferent und Leiter der Seelsorge.

Zwölf Messdienerinnen und Messdiener im Stift Tilbeck führen unter der Leitung von Ludwina Wilken die Geschichte „Der vierte König“ in der Kapelle auf.
Kirsten Croonenbroeck (links) spielt in der Tilbecker Aufführung den vierten König, der mehr als 30 Jahre unterwegs ist, um Jesus zu huldigen.

© Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

Zudem haben die Verantwortlichen eine Inszenierung der Legende „Der vierte König“ erarbeitet, die Ludwina Wilken erstmals mit den Messdienerinnen und Messdienern probt. „Es ist eine wunderbare Geschichte, die wir mit Fotos und Standbildern umsetzen“, informiert sie. Und so sucht Wilken in dieser Messdienerstunde ihre Schauspieler zusammen. Die drei Könige, die Aussätzigen, die Bettlerin, die Witwe, der Sohn und einige mehr. Insgesamt sind zwölf Rollen zu vergeben. Bereitwillig melden sich die Aktiven. Sie haben Freude daran, sich zu verkleiden und sind gespannt auf das, was gleich folgt.

Es ist die Geschichte vom vierten König, die vorgelesen wird. Sie gründet sich auf einer Legende, die der Schriftsteller Edzard Schaper 1961 in seinem Roman „Der vierte König“ eingebettet hat. Der Legende nach machten sich nicht nur die drei Könige aus dem Morgenland auf den Weg nach Bethlehem, sondern auch ein König aus Russland. Auf seiner Reise folgte auch er dem Stern. Doch er wurde auf seinem Weg immer wieder aufgehalten, gab seine Geschenke weiter an Menschen, die Hilfe brauchten. Erst nach mehr als 30 Jahren erreichte er sein Ziel und kam gerade noch rechtzeitig, um den Gekreuzigten auf Golgatha zu sehen. Das einzige, was er dem Heiland noch schenken konnte, war sein Herz.

„Wir haben diese tolle Geschichte so gestaltet, dass sie ohne großen Aufwand gespielt werden kann. Unsere Idee ist es, dass sie auch von anderen Gruppen des Stifts aufgeführt werden kann“, erläutert Wilken. Denn während die drei Sprecher in verteilten Rollen die stark gekürzte Geschichte vorlesen, stellen die Akteure die Szenen als Standbild nach. „Das muss nicht groß geprobt werden“, nennt Wilken den Hintergrund der Idee.

Premiere ist am Mittwoch, 5. Dezember, während der Adventsfeier der Mitarbeiter in der Tilbecker Kapelle. Auch die Nottulner Gruppen und Wohngemeinschaften haben sich für eine Aufführung angemeldet. Sie werden die Geschichte „Der vierte König“ in der Nottulner Pfarrkirche St. Martinus am Freitag, 21. Dezember, um 15.30 Uhr zeigen.

Michaela Kiepe