Als eine Bereicherung bezeichnete Zekorn den sogenannten evangelischen Rat der Armut, der zu einer Reihe von Ratschlägen Jesu für ein vollkommenes Leben zählt. Mit Armut sei nicht Elend gemeint, sondern Einfachheit und „die Freiheit, sich nicht mit so vielen Dingen zu belasten“. Zekorn riet den Frauen und Männer zu einem solchen Leben in Einfachheit und innerer Freiheit. „Wir sind eingeladen, im Vertrauen auf Gott sorglos zu leben und Armut als Haltung und Lebensstil zu übernehmen“, verdeutlichte der Weihbischof.
Einfachheit, Sorglosigkeit und Hingabe seien drei Kennzeichen, die die Armut im Sinne Jesu prägten. „Dazu gehört auch das Loslassen von falschen Erwartungen an mich selbst und an andere“, sagte Zekorn. Jesus selbst sei in die Armut hinein Mensch geworden. „Das war keine göttliche Panne, sondern Ermutigung und Zusage zugleich: Wir können es wagen, klein und bedürftig zu sein, denn wir sind schon lange von Gott angenommen“, fasste der Weihbischof zusammen.
Er rief außerdem zu einem nachhaltigen Lebensstil auf. Ihm selbst falle es auch nicht immer leicht, einfach zu leben, doch habe er sich bestimmte Grundsätze auferlegt. So kaufe er nur noch selten Obst und Gemüse, das aus dem Ausland per Flugzeug importiert wurde. Zekorn griff das Kriterium der Hingabe auf, das auch das Teilen nicht nur von materiellen Dingen meine, sondern ebenso das Schenken von Zeit und Zuwendung. „Diesem Gedanken folgen Sie mit Ihrem Engagement in der Pfarrcaritas“, sagte Zekorn und dankte den Ehrenamtlichen für den Dienst am Nächsten.
Ann-Christin Ladermann