Generaloberin der „Dienerinnen der Armen“ zu Besuch in Münster

, Stadtdekanat Münster, Kreisdekanat Warendorf

Zu einem Gottesdienst und einem Austausch mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn sind Schwestern des Ordens „Dienerinnen der Armen“ sowie Unterstützer des „Hilfswerks Schwester Petra“ in Münster zusammengekommen. Aus Anlass des Besuchs der Generaloberin Schwester Emestina feierte Zekorn zunächst in der St.-Ludgeri-Kirche einen Gottesdienst in Erinnerung an die in Oelde geborene Ordensgründerin Schwester Petra, geb. Mönningmann, deren Seligsprechungsprozess läuft. Die Pfarrei St. Lamberti, zu der die Kirche St. Ludgeri gehört, unterstützt die Gemeinschaft seit vielen Jahren. Die charismatische Gründerin der „Dienerinnen der Armen“ hatte dort regelmäßig von ihren Projekten in Indien berichtet.

Generaloberin Schwester Emestina dankte im Gottesdienst mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn dem Bistum Münster und allen Förderern des „Hilfswerks Schwester Petra“ für die Unterstützung.

© Bistum Münster

In seiner Predigt verknüpfte Zekorn das Leben von Schwester Petra mit den Texten des Hochfestes der Apostel Peter und Paul. Die Frage „Liebst du mich?“, die Jesus Petrus gestellt hat, habe auch die Gründerin der „Dienerinnen der Armen“ umgetrieben. „Es fiel Schwester Petra zunächst schwer, eine Beziehung zu dem großen und unerkennbaren Gott zu finden“, wusste der Weihbischof aus dem Geistlichen Testament der Ordensgründerin. Im Laufe der Zeit sei ihr dies gelungen, doch sich darauf auszuruhen, sei für Schwester Petra keine Option gewesen. „Es ist eine lebenslange Aufgabe und ein Kampf zu versuchen, sich mehr und mehr selbst zu vergessen und stattdessen Gott und unseren Nächsten mehr und mehr zu lieben“, zitierte Zekorn aus ihrem Testament. Der Einsatz in Indien habe von der Oelderin alles abverlangt. Doch sie habe gelernt, die Sicherheit aufzugeben und auf Gott zu vertrauen. Die Entscheidung der Ordensgründerin beeindruckt den Weihbischof: „Auch ich möchte wie Schwester Petra ‚einfach damit zufrieden sein, gerade einmal den nächsten Schritt zu kennen‘.“

Schwester Emestina ist seit Mitte April in Oelde und unternimmt von dort aus bundesweite Besuche zu den Unterstützern von Orden und Hilfswerk. Im Gottesdienst dankte die Generaloberin besonders dem Bistum Münster und den Förderern des Hilfswerks: „Was die ‚Dienerinnen der Armen‘ heute sind, ist auch der Dienst Ihrer Wohltätigkeit.“ Weltweit betreuen mehr als 600 Ordensschwestern in rund 90 Sozialeinrichtungen wie Alten- und Kinderheimen mehr als 10 000 bedürftige Menschen und sind auf Unterstützung aus der Heimat der Ordensgründerin angewiesen. Neben Besuchen bei Freunden und Förderern des Ordens war der Katholikentag in Stuttgart ein Höhepunkt für die Generaloberin. Am Stand der „Dienerinnen der Armen“ kam sie mit vielen Interessierten ins Gespräch und konnte außerdem aus den Händen von Weihbischof Thomas Maria Renz aus dem Bistum Rottenburg-Stuttgart eine Urkunde in Empfang nehmen, die die Einrichtung eines Konvents in Schwäbisch Gmünd begründet. 

Noch bis Mitte Juli bleibt Schwester Emestina in Deutschland. Für den Vorsitzenden des „Hilfswerks Schwester Petra“, Thomas Rusche, neigt sich damit eine intensive Zeit dem Ende zu. „Der Deutschlandbesuch von Schwester Emestina ist für uns alle ein großes Geschenk. Ihre herzliche und humorvolle Weise beglückt jeden, der ihr begegnen darf. Während ihres Besuches durften wir wieder erfahren, dass Gottvertrauen und Liebe die Kraftquellen sind, aus denen die Schwestern schöpfen.“

Für das Jahr 2024 ist ein Doppeljubiläum geplant: Dann soll der 100. Geburtstag der Ordensgründerin und der 50. Geburtstag des Hilfswerks gefeiert werden. 

Ann-Christin Ladermann