Jury des Deutschen Schulpreises besuchte St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld

, Kreisdekanat Coesfeld

Es waren spannende eineinhalb Tage für die gesamte Schulgemeinde des St.-Pius-Gymnasiums in Coesfeld. Denn zu Gast war die Jury des Deutschen Schulpreises. Seit 2006 wird dieser von der Robert Bosch Stiftung GmbH gemeinsam mit der Heidehof-Stiftung verliehen. Die bischöfliche Schule hatte sich beworben und es unter die Top 20 geschafft. Doch bis zur endgültigen Entscheidung müssen sich alle noch bis Oktober gedulden.

„Wir freuen uns, dass Sie mit einem professionellen Außenblick auf die Schule schauen“, begrüßte Dr. Norbert Just die Delegation. Er sei gespannt auf die Reflektion, in der er erfahre, welche Stärken aus Sicht der Jury vorhanden seien und was noch zu verbessern sei. Seinen Dank richtete Just auch an das Kollegium, das die umfangreiche Bewerbung mitgetragen habe. „Wir sind gespannt auf Ihr Feedback“, richtete er das Wort an die vierköpfige Jury.

Einen kleinen Einblick und viel Lob erhielt er direkt. „Wir haben an dieser Schule eine intensive Beziehungsarbeit erlebt. Es wird miteinander auf Augenhöhe gelebt und gelernt“, ist Isabella Keßler vom Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes aufgefallen. Und Dr. Klaus Wild von der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen fügte hinzu: „Es gibt eine hohe Identifikation mit den Werten der Schule. Sie tragen das Katholische nicht vor sich her, sondern das Christliche wird auf vielfältige Weise gelebt.“ Ebenso sei aufgefallen, dass Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Facetten Verantwortung lernten. „Wir haben ein positives Bild von Schule erfahren, und wie Schule bei guten Rahmenbedingungen mit verschiedenen Nuancen geleitet werden kann. Sie haben wunderbare Schülerinnen und Schüler“, lobte Prof. Kai Maaz, Direktor am Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

Die Beteiligten sitzen rund um einen Tisch vor Bücherregalen in der Bibliothek.

In der Schulbibliothek, die von den Schülerinnen und Schülern zum selbstständigen Lernen genutzt wird, haben auch Platz genommen (von links) Dana Pyziak vom Bistum Münster, Isabella Keßler, Jurymitglied vom Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes, Dr. Klaus Wild, Jurymitglied von der Friedrich-Alexander-Universität Nürnberg-Erlangen, Niyah Ayeva und Jule Vogt von der Schülervertretung, Schulleiter Dr. Norbert Just, Vincent Steinl und Michael Redbrake von der Robert-Bosch-Stiftung, Michael Brenner von der Heidehof-Stiftung sowie Jurymitglied Prof. Kai Maaz, Direktor am Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation.

© Bistum Münster

Nach Gesprächen unter anderem mit Leitungsteams, dem Kollegium, den Schüler- und Elternvertretern lenkten die Fachleute besonders den Blick auf die Lernsituation an der Schule. Denn im Mittelpunkt des Wettbewerbs steht die Qualität des Unterrichts und die Frage, wie Schulen das Lehren und Lernen für ihre Schülerinnen und Schüler am besten gestalten können. Besonders das selbstgesteuerte Lernen, das die Verantwortung stärke, sei der Jury an dem Coesfelder Gymnasium aufgefallen. Ebenso sei aus den Erfahrungen der Corona-Zeit die Digitalisierung weitergetragen worden. 

Für Jule Vogt und Niyah Ayeva von der Schülervertretung war nach dem Besuch klar, dass das selbstständige Arbeiten an ihrer Schule andernorts so selbstverständlich scheinbar nicht ist. „Man denkt nicht darüber nach, welche Qualität eine Schule hat, die man besucht“, sagte Ayeva. Auch Dana Pyziak vom Bistum Münster bedankte sich für die Rückmeldung der Jury. „Vor allem darüber, dass wir unserem christlichen Auftrag gerecht werden. Wir denken Schule als Schulgemeinde und als Erziehungspartnerschaft“, betonte sie.

Bis zur nächsten Entscheidung müssen sich die Beteiligten noch bis Ende Juni gedulden. Dann nominiert die Jury 15 der 20 Schulen für den Preis, der am 2. Oktober in Berlin von Bundeskanzler Olaf Scholz vergeben wird. Der Hauptpreis ist mit 100.000 Euro dotiert, die fünf weiteren Preise mit jeweils 30.000 Euro. Die neun nominierten Schulen, die nicht ausgezeichnet werden, erhalten einen Anerkennungspreis von 5.000 Euro. Beworben haben sich mehr als 80 Schulen unterschiedlichster Schulformen. 

Michaela Kiepe