Pilgerleiter informieren sich in Kevelaer über das am 1. Mai beginnende Wallfahrtsjahr

, Kreisdekanat Kleve

Ganz fehlen durfte er nicht, der Blick zurück auf die vergangenen drei Jahre, als Dr. Rainer Killich und Dr. Bastian Rütten von der Wallfahrtsleitung in Kevelaer die Pilgerleiterinnen und -leiter in der niederrheinischen Marienwallfahrtsstadt begrüßten. Rund 300 Frauen und Männer aus dem nordwestdeutschen Raum und den Benelux-Ländern waren der Einladung ins Konzert- und Bühnenhaus gefolgt, wo sie mit kurzweilig präsentierten Informationen und Interviews auf das kommende Wallfahrtsjahr eingestimmt wurden.

Zwei Männer stehen auf einer Bühne, rechts sitzt ein Mann an einem Schreibtisch.

Dr. Bastian Rütten und Dr. Rainer Killich (v.l.), für die niederländische Übersetzung unterstützt durch Pastor Jules de Bruin, begrüßten die Pilgerleiter im Konzert- und Bühnenhaus in Kevelaer.

© Bistum Münster

Es war die erste Tagung seit Beginn der Corona-Pandemie, die im März 2020 geplante Veranstaltung musste damals kurzfristig abgesagt werden. „Für einige Wochen mussten wir auch die Kirchen schließen und haben in dieser Zeit jeden Tag Gottesdienste aus der leeren Kirche per Livestream übertragen“, erinnerte Killich. Der bundeweit erste Gottesdienst während der Pandemie durfte dann am 1. Mai 2020 in Kevelaer gefeiert werden. Es seien Jahre, erklärte Rütten, die „in der Kirche insgesamt und auch hier in Kevelaer Spuren hinterlassen haben“. Doch habe man während der Pandemie stets nach dem Motto gehandelt, die Hände nicht in den Schoß zu legen, sondern in Kontakt mit den Menschen zu bleiben und ihnen durch neue Formate die Teilnahme an der Wallfahrt, sowohl vor Ort als auch von zuhause aus, zu ermöglichen.

Es gelte nun, nach vorne zu schauen, und das in einer Zeit einer „katastrophalen Vertrauenskrise“, in der sich die Kirche derzeit befände, wie Rütten sagte. So habe er das Wallfahrtsmotto für 2023 – „Habt Vertrauen – Ich bin es“ – zunächst kritisch gesehen. Doch dann habe er sich den Zusammenhang dieser Worte, die Jesus seinen Jüngern sagt, näher angeschaut. Jesus sagte sie inmitten eines schweren Sturms, während er und seine Jünger auf einem Schiff unterwegs waren. „Ein Sturm auf hoher See, das ist vielleicht ein gutes Bild für die derzeitige Situation“, überlegte Rütten. Nicht wenige Menschen würden keine Hoffnung mehr in die Institution haben, aber feststellen, dass sie weiterhin an Christus glauben und in einer Gemeinschaft mit ihm bleiben wollen. Es zeige sich, dass die Wallfahrt an sich zu den „skandalfreien Räumen“ in der Kirche gehöre und sich nach wie vor viele Menschen auf dem Weg zum Gnadenbild machen. „Die Wallfahrt ist primär immer ein Anliegen der Menschen, des Volkes Gottes, und nicht der Priester und Seelsorger. Die Menschen, Sie, die Sie hier sitzen, sind der Motor der Wallfahrt“, wandte sich Rütten an die Leiter der Pilgergruppen.

Zu diesen gehörten Dorothea Kroesen und Karl-Heinz Lammerich von der Pfarrei St. Christopherus in Emmerich. Für sie war es die erste Pilgerleitertagung, seit sie 2019 ehrenamtlich die Organisation der Wallfahrt ihrer Pfarrei nach Kevelaer übernommen haben. „Das ist eine gute Veranstaltung, die uns bei der Planung hilft, wir können direkt Materialien wie zum Beispiel Plakate mitnehmen“, sagte Dorothea Kroesen. Lammerich ergänzte: „Außerdem können wir hier Kontakt zu anderen Pilgerleitern aufnehmen, die schon mehr Erfahrung haben und uns mit ihnen austauschen.“

Dass Kevelaer bereit ist für ein Pilgerjahr ohne Corona-Einschränkungen, darin waren sich bei der Pilgerleitertagung alle einig: Verena Rohde vom Stadtmarketing ebenso wie der stellvertretende Bürgermeister Heinz-Peter Angenendt und natürlich auch Bastian Rütten und Rainer Killich von der Wallfahrtsleitung, die sich nun auf den Beginn der diesjährigen Wallfahrtssaison freuen, die traditionell am Montag, 1. Mai, eröffnet wird.

Weitere Informationen zur Wallfahrt, zu besonderen Tagen wie der Motorradfahrer-Wallfahrt oder zur Wallfahrt der Oldtimer-Trecker- Freunde, gibt es auf der Seite www.wallfahrt-kevelaer.de im Internet.

Christian Breuer