Dem Sog ausgeliefert

, Kreisdekanat Steinfurt

Weihbischof Dr. Christoph Hegge kennt die Künstlerin persönlich. Er bewundert ihre Werke, die Dynamik, die sie gerade durch ihre besondere Stille ausstrahlen. Und weil Francesca Mele selbst eigens aus Italien zur Vernissage ihrer Ausstellung „Blickmagie und Geisteswehen“ am 17. Februar ins Gertrudenstift nach Rheine gekommen ist, hat sich auch der Weihbischof auf den Weg gemacht. Mele lebt und arbeitet normalerweise in Navoli. 34 ihrer Bilder sind bis Sonntag, 14. April, im Exerzitien- und Bildungshaus des Bistums Münster zu sehen.

Frank Nienhaus, Pfarrer Martin Limberg, Francesca Mele und Weihbischof Dr. Christoph Hegge

Weihbischof Dr. Christoph Hegge war wie die Künstlerin Francesca Mele zur Vernissage der Ausstellung „Blickmagie und Geisteswehen“ am 17. Februar ins Gertrudenstift nach Rheine gekommen. Über die gelungene Ausstellungseröffnung freuten sich auch Hausleiter Frank Nienhaus (links) und Spiritual Pfarrer Martin Limberg (zweiter von links).

© Bistum Münster

Als stellvertretender Vorsitzender der Kommission „Wissenschaft und Kultur“ der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) beschäftigt sich Hegge immer wieder mit zeitgenössischer Kunst. Diese spiegele sich in den Bildern von Francesca Mele sowohl abstrakt als auch figurativ in einer Replik auf die großen Künstler des 16. bis 18. Jahrhunderts wider.

Pater Elmar Salmann, der die Besucher eigentlich in die Werke der Künstlerin einführen sollte, war kurzfristig verhindert. Statt seiner zitierte Hegge aus Salmanns Erläuterungen und beschrieb damit den zahlreichen Gästen Meles Motivation und Arbeitsweise: „Wer ein Bild von Francesca Mele gesehen hat, vergisst es nicht – oder besser: Das Bild vergisst den Betrachter nicht, nimmt ihn in sich auf, umstellt ihn, liefert ihn einem Sog aus, der unwiderstehlich scheint. Blickmagie...“ Sie interpretiere Motive neu, hole sie aus der Vergangenheit in die Gegenwart. Dabei malt sie sowohl auf Holz als auch auf Jute und Leinwand.

Während eines Urlaubs in Italien vor einigen Jahren hat Hegge zufällig Bilder der Künstlerin entdeckt. Nach einem spontanen Treffen mit Mele sei der Kontakt geblieben, berichtete der Weihbischof am Sonntag.

New York, Paris, Mailand, Brüssel, Berlin und nun Rheine - Hausleiter Frank Nienhaus freute sich über die gelungene Ausstellung im Gertrudenstift. Sie ist bis zum 14. April montags bis donnerstags von 9 bis 12.30 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie freitags bis sonntags durchgehend von 9 bis 17 Uhr geöffnet.

Nach den einleitenden Worten hatten die Gäste Gelegenheit, mit der Künstlerin ins Gespräch zu kommen – und sich von ihr die Werke erklären zu lassen.

Gudrun Niewöhner