Wie kann man Jugendliche für Demokratie begeistern? Die Antwort gab das Team von „Generation Germany“, einer Initiative zur Demokratiebildung von Jugendlichen, bei einem Demokratievormittag an der Friedensschule in Münster. Rund 150 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 diskutierten zunächst miteinander, anschließend mit politischen Vertreterinnen und Vertretern über gesellschaftlich relevante Themen – mit dem Ziel, eine offene Debattenkultur zu fördern und den demokratischen Diskurs zu stärken.
Die politischen Vertreterinnen und Vertreter, hier Richard Mannwald von der Grünen Jugend (links) und Nicklas Kappe von der Jungen Union, stellten sich den Fragen der Jugendlichen.
Im Zentrum der Veranstaltung stand eine moderierte Podiumsdiskussion zu den Themen Klima und Migration. Die Jugendlichen hatten sich im Vorfeld mit den Fragen auseinandergesetzt, ob klimaschädliche Produkte teurer werden sollten und ob in Deutschland ein muslimischer Feiertag eingeführt werden sollte. Ihre erarbeiteten Positionen präsentierten sie vor ihren Mitschülerinnen und Mitschülern und richteten Fragen an Franziska Brandmann von den Jungen Liberalen, Nicklas Kappe von der Jungen Union, Richard Mannwald von der Grünen Jugend und Marc Würfel-Elberg, Unternehmer, ehemaliger Offizier und Träger des Bundesverdienstkreuzes. Die Gäste stellten sich der Diskussion mit den Jugendlichen.
„Es war spannend zu sehen, wie differenziert die Schülerinnen und Schüler argumentiert haben“, resümiert Raphael Langenscheidt von „Generation Germany“. „Wir möchten junge Menschen für den offenen Austausch mit Andersdenkenden zu begeistern – und das ist hier auf beeindruckende Weise gelungen.“
Rund 150 Schülerinnen und Schüler der Friedensschule diskutierten mit politischen Vertreterinnen und Vertretern über gesellschaftlich relevante Themen.
Die Teilnehmenden zeigten sich ebenfalls beeindruckt. Moritz (17) lobte die Veranstaltung: „Mich hat besonders angesprochen, wie sehr uns diese Themen als junge Generation betreffen. Es war spannend, mit echten politischen Akteuren ins Gespräch zu kommen und eigene Argumente einzubringen.“ Carla (18) hob den Perspektivwechsel hervor: „Besonders gut fand ich, dass wir am Anfang auf einen Stand gebracht wurden und Argumente aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten konnten.“ Marlene (18) hätte sich eventuell noch einen weiteren Fokus gewünscht: „Die Diskussionen waren interessant und gut strukturiert. Vielleicht hätten wir zusätzlich noch gesellschaftskritischere Themen ansprechen können – etwa feministische Fragestellungen. Aber insgesamt war der Tag sehr interaktiv und lehrreich.“
Raphael Langenscheidt betont: „Unser Ziel ist es, das Demokratievertrauen von Jugendlichen durch Begegnungen und offene Diskurse zu stärken. Dies fördert die Auseinandersetzung mit demokratischen Werten und motiviert junge Menschen, aktiv an der Gestaltung unserer Gesellschaft mitzuwirken.“
Die Initiative für den Demokratievormittag kam von Lehrerin Ina Brodde, die sich mit einer Anfrage direkt an Generation Germany gewandt hatte. „Mir ist es wichtig, dass unsere Schülerinnen und Schüler lernen, wie man auch bei strittigen Themen respektvoll diskutiert“, erklärt sie. „Die Veranstaltung hat genau das gefördert und gezeigt, wie wertvoll demokratische Debatten sein können.“
Das Demokratiebildungs-Programm Generation Germany, eine Initiative der Kinderhilfsorganisation Children for a better World e.V., wird wissenschaftlich begleitet und hat bereits tausende junge Menschen erreicht. Studien zeigen, dass das Format nachhaltig das Vertrauen in Demokratie und politische Teilhabe stärkt.