„Der Ball muss nach vorne gespielt werden“

, Bistum Münster

Halbzeit. Gelegenheit, zurückzublicken und nach vorne zu schauen. Wie haben die Koordinatorinnen und Koordinatoren mit ihren jeweiligen Koordinierungsteams die ersten zwölf Monate in den Anfang 2024 gebildeten Pastoralen Räumen im Bistum Münster erlebt? Was erwartet sie in den kommenden zwölf Monaten, bis zur Ernennung der Leitungsteams aus Haupt- und Ehrenamtlichen? Diesen Fragen sind die 21 Frauen und Männer zusammen mit dem Geschäftsführer des Prozesses zur Entwicklung pastoraler Strukturen, Daniel Gewand, sowie weiteren Mitarbeitenden der Bistumsverwaltung zwei Tage lang im Kubus, dem Tagungshaus des Bistums Münster in Rheine-Bentlage, nachgegangen.

Die 21 Koordinatorinnen und Koordinatoren haben gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Prozesses zur Entwicklung pastoraler Strukturen, Daniel Gewand, eine Halbzeitbilanz gezogen.

© Bischöfliche Pressestelle / Gudrun Niewöhner

„Manchmal hatte ich den Eindruck, dass wir mit unserer Arbeit nur in ganz kleinen Schritten vorankommen.“ Doch durch den Austausch mit den anderen Koordinatorinnen und Koordinatoren hat Christiana Hölscher diesen Eindruck während der Reflexionstage korrigiert. Ihr sei klar geworden: „Dass sich schon enorm viel im vergangenen Jahr entwickelt hat.“ 

Der Gedanke des Pastoralen Raums sei vor Ort angekommen, ist sie überzeugt. Und, so glaubt Christiane Hölscher: „Er hat in weiten Teilen seinen Schrecken verloren.“ Zusammen mit den Menschen in den Pastoralen Räumen habe man die Chancen dieses Prozesses sowie die Trauer darüber, dass sich das kirchliche Leben stark verändern wird, in den Blick genommen. Nun könne langsam Neues wachsen. 

Christiane Hölscher nimmt aber auch einen enormen Druck bei den verantwortlichen Haupt- und Ehrenamtlichen in den Pfarreien wahr, geeignete Menschen für die vielen unterschiedlichen Aufgaben und Ämter zu finden. Neben den Leitungsteams, die besetzt werden müssen, stehen turnusgemäß in den Pfarreien die Wahlen zum Kirchenvorstand und Pfarreirat an, für die ebenfalls Kandidaten gefunden werden. Ein Kraftakt, ist sich Christiane Hölscher sicher: „Denn auch hier zeigt sich der kirchliche Wandel: Auf immer weniger Engagierte kommen mehr Aufgaben übernehmen.“

Sie hofft, dass viele Gemeindemitglieder bereit sind, in ihrer Freizeit Verantwortung in der Kirche zu übernehmen, motiviert auch durch eine Form von Gesinnungswandel, dass Ehren- und Hauptamtliche die Pastoralen Räume gemeinsam gestalten. 

Dies, dessen ist sich die Koordinatorin bewusst, werde nicht von heute auf morgen klappen. Es brauche dazu die Bereitschaft, den Wandel anzunehmen und die Konsequenzen zuzulassen sowie eine entsprechende Qualifizierung aller Beteiligten. 

Daniel Gewand ist zufrieden, dass es seit dem zurückliegenden Herbst in allen 39 Pastoralen Räumen im NRW-Teil des Bistums Koordinierungsteams gibt, die zusammen mit den 21 Koordinatorinnen und Koordinatoren sehr engagiert arbeiten: „Dabei erlebe ich Unterschiede, die in der Unterschiedlichkeit der Patoralen Räume und der dort haupt- und ehrenamtlich Engagierten begründet sind.“ Der Ball, bleibt Gewand im sportlichen Jargon, „wird aber grundsätzlich nach vorne gespielt“. Nicht ohne Herausforderungen, betont er: „Das eine oder andere zusätzlich Dribbling ist schon notwendig.“ In vielen Pastoralen Räumen werde gut im Miteinander der verschiedenen Akteure gespielt: „Ich bin froh, dass die Koordinatorinnen und Koordinatoren die Prozesse vor Ort im Blick haben, diese unterstützen und dabei ihre Schanierfunktion in beide Richtungen wahrnehmen.

In der zweiten Halbzeit, so Gewand, gebe es weiter viel zu tun. Das Leitungsstatut klärt den formalen Rahmen für die Zusammensetzung und für die Aufgaben des Leitungsteams. Wichtig sei wie beim Fußball, dass der Ball läuft. 

Die Koordinierungsteams müssen zusammen mit den Engagierten vor Ort klären, wer künftig das Leitungsteam bildet. „Diese Prozesse werden auch von den Koordinatorinnen und Koordinatoren begleitet“, fügt der Geschäftsführer des Prozesses an. Manche Rückfragen in diesem Zusammenhang müssten von der Prozesssteuerung beantwortet werden: „Da liegt der Ball bei uns.“

Bischöfliche Pressestelle / Gudrun Niewöhner